Der Flutgraben Erfurt
Zwischen Papierwehr und Promenadendeck
Ein „Wildbach“ vor der Pförtchenbrücke
Der Flutgraben ist einer der vielen Arme der Gera, die unter verschiedenen Namen durch Erfurt fließt. Von Hochheim kommend wird die Gera am Papierwehr gestaut und teilt sich in Walkstrom und den Flutgraben hier rechts im Bild.

Dieser verdankt seine Existenz dem Rückbau der Stadtbefestigung Ende des 19. Jahrhunderts. Sein Verlauf folgt größtenteils dem alten Festungsgraben und dient einem Zweck: Die Stadt Erfurt vor Hochwasser zu schützen. Diesem rein funktionalen Charakter steht das Erscheinungsbild des Flutgrabens gleich nach dem Papierwehr erst mal entgegen. Vorbei am Luisenpark fließt ein wildromantischer Wasserlauf. Wenn nicht hier und da ein Gebäude durch die Uferbewachsung zu sehen wäre – wir könnten uns fernab der Großstadt wähnen.

Dazu passt dieser „Wildbach“, der sich kurz vor der Pförtchenbrücke in den Flutgraben ergießt:

Unter der Stadt
Überhaupt die Brücken. Gerade in der Brühlervorstadt überspannen viele dieser Bauwerke aus der Gründerzeit den Wasserlauf. Wir finden dort gusseiserne Geländer, aufwendig gestaltete Lampen und Skulpturen, die dem Geschmack der damaligen Zeit entsprechen.

Bei der Thomaskirche kreuzt die Bahnlinie den Flutgraben. Hier rückt allmählich die Innenstadt ins Bild. Zwar ist die am Gewässerverlauf gelegene Parkanlage an der Elisabethstraße und dem Löberwallgraben recht proper, unser Flutgraben taucht hier aber ab. Es ist, als befinde er sich unter der Stadt, reduziert auf seine eigentliche Funktion: Ein Kanal für überflüssiges Wasser.

Lebensraum für Tiere
Am Hauptbahnhof ist der Flutgraben zurück. Hier ist er wieder sichtbar und findet Beachtung bei der Erfurter Bevölkerung.

In diesem Abschnitt wurden schon Biber gesichtet. Diese fühlen sich im Flutgraben ebenso wohl wie die zahlreichen Enten und Schwäne. Am Promenadendeck endet dieser Teil über den Flutgraben, den weiteren Verlauf haben wir hier für Sie erkundet.
