​​Die Bienstädter Warte

als Erfurt noch im Mittelalter lag

 

Die Bienstädter Warte liegt vor den Toren Erfurts. Richtigerweise muß es heißen: Sie lag vor den Toren Erfurts. Das liegt nicht an der Warte – diese steht immer noch auf der Fahner Höhe vor Erfurt – sondern an den Toren: Die gibt es nicht mehr.

Tore und Warte hingen aber zusammen. Die Tore wurden geschlossen, wenn eine entsprechende Meldung von der Warte eintraf.

Die Bienstädter Warte auf der Fahner Höhe. Im Hintergrund die Stadt Erfurt.

Und das war so: Erfurt liegt auch im Mittelalter größtenteils in einer Kessellage. Wer sich in kriegerischer Absicht der Stadt nähert wird dadurch sehr spät, vielleicht auch zu spät entdeckt. Eine Stadtmauer bietet nur dann vollen Schutz, wenn alle Tore geschlossen sind und Verteidiger bereitstehen. Beides braucht Zeit. Diese Zeit erhält die Stadt, wenn potentielle Angreifer früh entdeckt werden. Deshalb gibt es damals rund um Erfurt 16 städtische Warten von denen das Umland ständig beobachtet wird.

 

Die erstmalige Erwähnung der Bienstädter Warte stammt aus dem Jahr 1411.

Die Bienstädter Warte auf der Fahner Höhe, westlich von Erfurt gelegen, stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Der 18m hohe Turm beherbergt zu dieser Zeit auch eine Wohnung, die vom Wartknecht und seiner Familie bewohnt wird. Aber nur bis ins 18. Jahrhundert – 1733 ist die Warte nachweislich schon verfallen.

Wie eine Wohnung in einem solchen Gemäuer eingerichtet war, bleibt wohl im Dunkeln der Geschichte:

Blick aus der Vogelperspektive auf die Bienstädter Warte bei Erfurt

Heute ist der Turm mit 6 Meter Höhe auf ein Drittel seiner ürsprünglichen Höhe geschrumpft und steht in dieser Form unter Denkmalschutz. Das Areal ist schnell erkundet und so bietet sich die schöne Umgebung vor den Toren Erfurts – oder eher: Auf der Fahner Höhe – für weitere Aktivitäten an.

Die auf das Jahr 1411 zurückgehende Bienstädter Warte liegt in schöner Natur auf der Fahner Höhe vor Erfurt.