Die Via Regia in Erfurt

Eine Stadt wächst an der Handelsstraße

 

 

 

Mitten durch Erfurt verläuft die Via Regia, die Straße des Königs.
Die Existenz der Via Regia als Landverbindung zwischen dem Osten und dem Westen Europas ist historisch verbürgt.

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Damals wie heute führte sie in alle Richtungen. Sie verband und verbindet Länder und Menschen.

Die Königsstraße ist über 4.000 Kilometer lang und existiert seit 2.000 Jahren. Heute führt sie durch acht europäische Länder. Im Osten hat sie ihre Startpunkte im heutigen Belarus, in der Ukraine und in Litauen. Sie führt durch Polen, Deutschland – mit Erfurt – , Belgien, Frankreich bis hinunter nach Spanien.

Die Jakobsmuschel ist das Sysmbol und Kennzeichen der Jakobsweg-Pilger

Sie war eine wichtige Handelsstraße und sie diente Pilgern als Abschnitt des Jakobsweges auf dem Weg nach Santiago de Compostela. So wird auch damals schon manche Jakobsmuschel als Symbol der Pilger ihren Weg vom Meer bis nach Erfurt gefunden haben. Bis zum Ende des Mittelalters hatten Könige und Kaiser noch die Macht, dank ihrer Zentralgewalt tatsächlich einen  Schutz auf diesem Weg zu gewährleisten. In späteren Jahrhunderten mit der Zersplitterung Deutschlands in zahlreiche unabhängige Fürstentümer war das nicht mehr so. 

Zwischen Petersberg und Domberg ging es hinab in die Stadt

Wer aus westlicher Richtung nach Erfurt kam, betrat die Stadt am Lauentor, am Sattel zwischen dem Petersberg und dem Domberg. Von hier aus verfolgte die Via Regia zwei Hauptrouten durch die Stadt. Die bekanntere Strecke kennt jeder Erfurter: Das war der Weg durch die Marktstraße. Es ging weiter durch die Gerafurt, später über die Krämerbrücke. Durch die Futterstraße verließen die Reisenden die Stadt, um weiter nach Osten zu ziehen.

Nachts wollten alle Händler und Pilger in Sicherheit sein

Wenn die Nacht hereinbrach wollten die reisenden Händler, die wandernden Gesellen und die frommen Pilger in Sicherheit sein. Am besten natürlich hinter den festen Mauern einer Stadt. So wuchs Erfurt mit der Via Regia: Herbergen und Gasthäuser entstanden. Die Händler nutzten ihre Rastplätze für ihre Geschäfte. Handwerker zeigten neue Techniken und Werkzeuge, Mönche und Gelehrten brachten neues Wissen in die Stadt.

Die Via Regia verlief stadteinwärts zur Pergamentergasse

Die zweite Route der „Königsstraße“ folgte dem Verlauf der Pergamentergasse, damals wie heute ein Ort des Handels und Wandels. 

Blick in die Pergamentergasse in Erfurt
Blick in die Lehmannsbrücke in Erfurt

Die Vielfalt der Gewerke hat sich hier erhalten: Wo früher der Schreiber saß, präsentieren sich heute Designer. die alten Gasthaustraditionen werden durch moderne und leckere Konzepte erneuert. Statt der Marktschreier sorgt der Außenwerbeprofi für ordentlichen Umsatz. Die Gewandschneider sind Händlern der In-Marken gewichen.

Bei der heutigen lehmannsbrücke musste die Gera überquert werden

Ein Stück weiter befand sich ebenfalls ein Furt, um die Gera zu überqueren, die seit Urzeiten durch die Stadt fließt. Heute erleichtert die Lehmannsbrücke die Flußüberquerung erheblich.

Der Nikolai-Kirchturm

Der Nikolaikirchturm beobachtet seit fast eintausend Jahren das bunte Treiben auf der Via Regia. 

Durch die Augustinerstraße ging es wieder hinaus aus der Stadt

Für die Durchreisenden war der Straßenzug entlang des Augustinerklosters die letzte Station, bevor sie durch das Krämpfertor die Stadt Erfurt wieder verließen. Und weiter ging die abenteuerliche Reise durch ganz Europa, die seit dem Beginn des ersten Jahrtausends sicher ganze Völkerscharen mit der wunderschönen Stadt Erfurt bekannt gemacht hat.

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