Der Steiger im Frühling
Aufführung mit wandlungsfähigen Darstellern
Abgesperrte Bereiche
Der Steiger ist bei Ich liebe Erfurt prominent vertreten. Das liegt auf der Hand, denn als Waldgebiet in den Grenzen der Stadt Erfurt übernimmt er eine wichtige Funktion: Er ist das größte Naherholungsgebiet für Bewohner und Gäste der Stadt Erfurt. Dabei verändert er sich ständig. Im Herbst zeigt der Wald ein anderes Gesicht als im Winter. Im Sommer lockt er mit Annehmlichkeiten, die im Rest des Jahres unwichtig sind.
Im Frühling zeigt sich der Steiger als selbstverantwortlicher Akteur. Während unten in der Stadt mit viel Arbeit und auch Geld dem Frühling mit Blumenbeeten ein würdiger Rahmen geschaffen wird, erledigt unser Stadtwald das allein.

Auch bei der Ernährung ist er in dieser Zeit behilflich. Das Topsteigerwaldthema ist ab März der Bärlauch. Inzwischen gibt es ausgewiesene Bereiche, wo dieser geerntet werden kann. Durch den Wald ziehen sich an diesen Stellen regelrechte Bärlauchpfade,

die zu den begehrten Pflanzen führen. Es gibt Orte im Wald, wo diese in großer Zahl zu finden sind, aber nicht alles, was grün ist, ist Bärlauch.

Auch für die Wildtiere des Waldes hält der Steiger im Frühling ein reichhaltiges Nahrungsangebot bereit. Um zu erkunden, wie dieses angenommen wird, hat die Forstverwaltung einige Bereiche abgesperrt. Was hinter diesem Zaun noch vorhanden ist, davor aber fehlt, muss bei den tierischen Waldbewohnern besonders beliebt sein:

Aufbruch und Neubeginn vs. Vergänglichkeit
Der Frühling kommt nicht an einem Tag, er kündigt sich langsam an. Beginnend mit einem sanften Grünschimmer am Boden arbeitet er sich von unten nach oben bis in die höchsten Baumwipfel.

Das dauert ein paar Wochen. In dieser Zeit setzen sich Aufbruch und Neubeginn gegenüber der Vergänglichkeit durch.

Der Frühling ist einer der zahlreichen Aufführungen, die uns der Steiger auf seiner Bühne bietet. Die Darsteller zeigen sich dabei äußerst wandlungsfähig, worüber sich Besucher jedes Jahr aufs Neue überzeugen können.
