Wallichen
Endstation im Osten
Guter Grund hier ein Dorf zu errichten
Wallichen liegt „jwd“, also „janz weit draußen“. 10 Kilometer sind es vom Domplatz in Erfurt bis nach Wallichen. Weitere Besonderheiten: Kein Ortsteil liegt weiter im Osten der Landeshauptstadt und keines der eingemeindeten Dörfer hat weniger Einwohner. Gute Gründe, sich diesen Teil der Großstadt Erfurt einmal anzuschauen.
Wir starten etwas außerhalb. Hier fällt eine alte
und gesperrte Brücke über den Vieselbach ins Auge. Dieser mündet wenige Meter entfernt in die Gramme – im Mittelalter ein guter Grund hier ein Dorf zu errichten.
Dorf mit Rad und Pilgerweg
Begrüßt werden wir auf der Hauptstraße von einer freundlichen Katze. Viel Verkehr hat diese wohl nicht gesehen in ihrem Leben.
Den Besuchern aus der großen Stadt wird bewusst: Hier endet nicht nur die Stadt Erfurt, sondern auch jeglicher Bus – und Autoverkehr.
Durchgangsverkehr wird allerdings durch Wanderer und Radfahrer generiert. Der beliebte Radweg von Erfurt nach Weimar, Teil der „Thüringer Städtekette“, führt durch den Ort.
Wir gehen weiter und gelangen zur Kirche und dem Friedhof des Ortes. Dort befindet sich auch das Familiengrab der Familie Lochmann. Wallichen wird bis 1945 von Rittergutsbesitzern geprägt, deren letzte Vertreter hier begraben sind. Die kleine Kirche ist meistens offen und weist auf eine weitere Besonderheit des Dorfes hin: Der „Ökumenische Jakobspilgerweg Görlitz-Vacha“ führt durch diesen Erfurter Ortsteil, der sich auch als „Gartendorf am Pilgerweg“ bezeichnet. Wer also auf dem 470 Kilometer langem Pilgerpfad Stille und Zuwendung benötigt, findet solches vor diesem Altar:
Ort passt auf ein Foto
Auf unserem Gang durch das Dorf entdecken wir noch den Dorfplatz. Hier befinden sich Ladestationen für Elektrofahrräder und drei Enten.
Dann geht es auch schon wieder zurück, weil: Wallichen ist ein sehr kleiner Ort. So klein, dass er auf ein Foto passt:
Fazit:
Für Radfahrer und Pilger ist Wallichen eine Station auf ihren Wegen nach Weimar oder Erfurt. Das Dorf ist ansonsten ein ruhiger Außenposten der Landeshauptstadt Erfurt. Uns hat besonders die kleine Kirche beeindruckt, die zum Besuch einlädt und die Natur rund um den Ort.