Treffurt
Besondere Stadt in ebensolcher Umgebung
Aufstieg wird belohnt
Treffurt bezeichnet sich selbst als „Die Fachwerkstadt im Werratal“. Eine zutreffende Bezeichnung. Vom Parkplatz an der Werra sind es nur ein paar Metern in die Altstadt, wo sich ein mittelalterliches Ambiente mit vielen Fachwerkhäusern erhalten hat.

Das Zentrum der Stadt ist der Marktplatz. Hier befindet sich der ideale Startpunkt für eine Wanderung, die uns sowohl durch den Ort als auch die Umgebung führen wird. Diese ist steil: Fast 200 Höhenmeter sind bis zur Adolfsburg, dem ersten Etappenziel, zu bewältigen. Schon in der Stadt geht es bergauf.

Ein Weg mit dem netten Namen „Bildhäuschen“ führt uns aus Treffurt hinaus. Der stete Aufstieg wird mit immer neuen Ausblicken belohnt. Über einen Pfad erreichen wir den Gipfel des Bergs Adolfsburg.

Ein Kirschbäumchen für jede Ehe
Eine richtige Burg hat es hier nie gegeben. Der Name geht wohl auf Adolf von Nassau zurück, der die Lage des Gipfels nutzt, um die Burg Normannstein zu belagern. Das ist lange her. Heute lockt der weite Blick ins Land Menschen an diesen Ort.

Was Adolf von Nassau zu seiner Zeit mit Gewalt angeht, ist heute mit friedlichen Mitteln zu erreichen: Der Zugang zur Burg Normannstein. Dieser führt durch eine ausgedehnte Kirschbaumplantage. Die Früchte der Bäume haben noch heute eine große Bedeutung für die Stadt Treffurt. So wird für jede in der Gemeinde geschlossene Ehe hier ein Kirschbäumchen gepflanzt.

Seltsames Getier
Unweit der Burg befindet sich ein Parkplatz – es gibt also auch eine bequeme Variante zum Burgbesuch. Normannstein ist aufwendig restauriert. In einem der Gebäude befindet sich der Hochzeitssaal, es gibt ein Café und einen Aussichtsturm. Allerdings hat bei unserem Besuch alles samt Toilettenanlage geschlossen.

Wir gehen weiter. In einem Bogen wollen wir wieder in die Stadt gelangen. Doch erst mal wird es seltsam. Bären, Elche und anderes Getier säumen unseren Weg, bis wir vor diesem Ungetüm stehen.

Die Schlange ist Teil des Treffurter Bogenparcours. Hier können Bogenschützen auf die Jagd gehen und ihre Treffsicherheit an den aufgestellten Tierfiguren üben. Bei unserer Wanderung ist gerade jagdfreie Zeit, sodass wir ohne Beschuss die ehemalige Stadtmauer erreichen. Im gut besuchten Café am Marktplatz gönnen wir uns Kaffee und Kuchen. Dann geht es zurück mit der Erkenntnis, eine besondere Stadt in einer ebensolchen Landschaft entdeckt zu haben.
Unser Tipp: Wem der Besuch der Burg Normannstein besonders wichtig ist, sollte sich über deren Öffnungszeiten vorab informieren.
