Stotternheim
Vergangenheit und Zukunft
Umgeben von zahlreichen Gewässern
Der bekannteste Punkt des Ortes Stotternheim liegt außerhalb der Ortschaft und ist der Startpunkt unserer Erkundungen: Das Lutherdenkmal. Hier erfährt das Leben des späteren Reformators Martin Luther die entscheidende Wendung: Weg vom Jurastudium hin zum Mönchsdasein. Durch das Gewitter, welches den jungen Studenten in Todesangst versetzt, ändert sich damit auch maßgeblich die europäische Geschichte mit Auswirkungen auf viele Teile der Welt.

Wir gehen weiter vom Denkmal zum eigentlichen Ort Stotternheim. Der Weg wird gesäumt vom Klinge – und Luthersee. Zwei der zahlreichen Gewässer, die diesen Ortsteil der Stadt Erfurt umgeben. Der bekannteste ist wohl der Stotternheimer See, an dessen Westufer sich das beliebte „Strandbad Stotternheim“ befindet.


erreichen wir die evangelische Kirche St. Peter und Paul mit dem Friedhof der Gemeinde. Wer diesen durch das nordöstliche Tor betritt

dessen Blick fällt unweigerlich auf diese aufwendig gestalteten Grabsteine:

Diese stammen aus dem 19. Jahrhundert und finden sich heutzutage selten auf Thüringer Friedhöfen. Gerade die Details und Ornamente dieser aus Sandstein gefertigten „Erinnerungssteine“ unterscheiden sich von den Grabsteinen und Urnenfeldern unserer Zeit.

Kapitel „Kurort Stotternheim“ ist abgeschlossen
Wir verlassen den Friedhof und folgen weiter unserer Ost-Westroute durch den Ort. Die Geräusche des Verkehrs der viel befahrenen Erfurter Straße lassen wir mit jedem Schritt hinter uns. Das Neubaugebiet am Westrand des Ortes liegt dann schon in ländlicher Ruhe. Im Norden sehen wir jetzt ein unscheinbares Waldstück, wo sich ein fast vergessenes Kapitel der Stotternheimer Geschichte abspielt. Es nennt sich „Der Kurort Stotternheim“

Genau dort ist ab Mitte des 19. Jahrhunderts richtig was los. Auf Grundlage der Salzgewinnung aus salzhaltigem Wasser entsteht das Solebad Louisenhall. Fast hundert Jahre währt dieser Teil der Stotternheimer Geschichte. In Badeeinrichtungen, dem Promenadenweg und einem Kurpark erholen sich hier Generationen von Gästen. Stotternheim ist bis in den 2. Weltkrieg hinein ein beliebter Kurort im Herzen Thüringens. Das Ende des Krieges 1945 bedeutet auch das Ende des Kurbetriebs. Noch einige Jahre wird rund um Louisenhall Salz gewonnen, aber das Kapitel „Kurort Stotternheim“ ist abgeschlossen.
Kühlschrank von Stotternheim
Auf unseren Weg durch das alte Stotternheim, welches sich nördlich der evangelischen Kirche befindet, gelangen wir am Ortsausgang Richtung Alperstedt am Ende unserer Erkundungen zu diesem Gang:

Hier geht es zum ehemaligen Kühlschrank der Gemeinde Stotternheim, dem Felsenkeller. Ab 1837 können an diesem Ort Gastwirte der Stadt in zwei Kellergewölben verderbliche Waren lagern. Später wird darüber ein Ehrenhain für Bürger des Ortes, die als Soldaten ihr Leben ließen, errichtet. Dieser ist heute noch in Resten zu erkennen.

Fazit:
Und so endet unser Gang durch Stotternheim wie er begann: Mit einem Stück Vergangenheit. Einen Teil der Zukunft sehen wir bei der Rückfahrt nach Erfurt. Am Südrand des Ortes haben sich namhafte Unternehmen mit ihren Logistikzentren niedergelassen. Hier entstehen neue Arbeitsplätze und für viele Erfurter wird der Ortsteil Stotternheim als Arbeitsort in Erfurt bedeutsam.
