Das Forsthaus Willrode
800 Jahre Geschichte mitten im Willrodaer Forst
Den Namen Willrode hat jeder Erfurter schon gehört
Aber wo genau das historische Forsthaus Willrode liegt, ist schon keine Allgemeinbildung mehr. Dabei ist der imposante Gebäudekomplex ein paar Kilometer hinter dem Haarberg und der gut hörbaren Autobahn nicht ganz neu. Schon seit dem 11. Jahrhundert befindet sich die Gemäuer an diesem Ort. Der burgähnliche Charakter mit dem Wassergraben und der Kapelle, die einem Wehrturm ähnlich sieht, kommt nicht von ungefähr. Weitab der Stadt und mitten im Forst war eine gewisse Wehrhaftigkeit durchaus angebracht.
Das komplette Areal ist von einer wuchtigen Mauer aus Feldsteinen umgeben. Den Wassergraben überquert am Haupteingang eine massive autotaugliche Brücke. Auf der Rückseite kann man über eine kleine Holzbrücke trockenen Fußes in die umgebende Natur entwischen.
Verschiedene Eigentümer bewirtschafteten das Gut; die Stadt Erfurt erwarb den Besitz im Jahre 1573. Ein alter verwitterter Grenzsteine dokumentiert noch heute die frühere Zugehörigkeit zur Stadt Erfurt. Inzwischen gehört das Gelände der Thüringer Landesforstanstalt.
Wie die Anlage auf den Besucher wirkt, ist stark vom Wetter abhängig. Die freundliche Ausstrahlung im Sonnenschein wandelt sich im Herbstnebel in eine komplett mystische Atmosphäre. Aber davon muss man sich nicht abschrecken lassen: Das Forsthaus Willrode ist für einige Menschen die Wohnstätte, für weitere Menschen die Arbeitsstelle. Denn hier residiert das Thüringer Forstamt Willrode, welches für die Bewirtschaftung von 19.000 Hektar Wald ringsumher verantwortlich ist.
Dem breiteren Publikum ist das Forsthaus für ein ganz besonderes Angebot bekannt: Im Wildladen bekommt man frisches Wildfleisch aus den umgebenden Wäldern. Reh, Wildschwein oder Hirsch sind ideal für die Zubereitung leckerer Wildgerichte. Zum Verkaufsangebot kommen weitere regelmäßige Veranstaltungen wie Weihnachtsbaumschlagen, kleine Märkte sowie kulturelle Highlights vom Chorauftritt bis zum sommerlichen Musikfestival. Aktuelle Programmhighlights findest Du auf der Seite des Willrode-Fördervereins – hier klicken.
Die turmähnliche Burgkapelle stammt nicht aus der Frühzeit des Forsthauses. Sie wurde wahrscheinlich erst um das Jahr 1495 errichtet. Die Wetterfahne auf dem Kapellendach trägt dieses Jahreszahl als Inschrift. Im Inneren der Kapelle findet man an den Öffnungstagen – meist zu den Veranstaltungen – eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Anlage. Beeindruckend ist das Rundbogenfries direkt im Torbogen des Einganges.
Im Wald rund um das Forsthaus gibt es auch Einiges zu entdecken. Streuobstwiesen, Insektenhotels und im Spätsommer frisches Obst bieten vielen Tieren Lebensraum und Nahrung und den Menschen etwas Abwechslung.
Wandern kann man hier auch; der Wegweiser zeigt einige attraktive Ziele in allen Himmelsrichtungen an.
Fazit: Der Besuch lohnt sich. Sehen Sie sich das Veranstaltungsprogramm oder die Öffnungszeiten des Wildladens an und sehen Sie sich das Historische Forsthaus Willrode an!