Angela Hahn
Malerin der Emotionen
Erster Gast kann mit ihrer Art zu malen nichts anfangen
Angela Hahn findet vor ein paar Jahren zur Malerei. Anlass ist die Krebsdiagnose bei ihrer Mutter. Mit dieser verbringt sie daraufhin viel Zeit. Und sie beginnt zu malen. Es hilft ihr, die Situation zu bewältigen. Auch nach dem Tod der Mutter malt Angela Hahn weiter: „Meine Bilder sind bunt, wild und nie geplant. Genau das macht sie aus: Sie entstehen aus der Emotion heraus und erleben dann einen Wandel. Die Bilder erzählen mein Leben, meine Emotionen, mein ständiges Auf und Ab. Sie waren und sind meine Therapie“. So beschreibt die Künstlerin ihre Arbeit.
Das Studium der Medienwirtschaft in Ilmenau bringt sie nach Thüringen, der Job beim MDR Radio 2019 nach Erfurt. Ihre Werke zeigt sie erstmals einem breiten Publikum im Pop-up-Store in der Erfurter Altstadt. Dabei ist der Anfang eher bescheiden: Der erste Gast betritt den Raum nur, um ihr mitzuteilen, dass er mit ihrer Art zu malen nichts anfangen kann. Gut, dass es in Erfurt noch weitere Menschen gibt. Bei diesen kommen ihre Werke sehr gut an, die Ausstellung ist ein Erfolg und der erste Gast wird schnell zu einer lustigen Anekdote.
Angela Hahns Bilder sind das kompromisslose Ergebnis ihrer Arbeitsweise. Gefühle zwischen Wut und Liebe finden ungefiltert ihren Weg auf die Leinwand. Dabei weiß sie, was sie schön findet und „oft finden, was ich schön finde, auch andere schön“, so das Credo der Malerin.
Von Luckenwalde nach Erfurt
Für diese Anderen gibt es noch ein Angebot: Angela Hahn nimmt auch Auftragsarbeiten entgegen. Dabei bleibt ihre Arbeitsweise die gleiche, nur der Impuls für das Bild geht dabei vom Auftraggeber aus.
Die Stadt Erfurt bietet der Künstlerin dabei ein optimales Umfeld. Aufgewachsen in Luckenwalde und ausgestattet mit in Berlin erworbenen Großstadterfahrungen hat Erfurt die ideale Größe für einen Stadtmenschen wie Angela Hahn. Ihr Wohnquartier befindet sich in der Altstadt, wovon es nicht weit zu ihrem Lieblingsplatz ist: dem Luisenpark.
Die erste Ausstellung hat nicht nur bei der Künstlerin Lust auf mehr hervorgerufen. Die positiven Reaktionen beim Publikum und verkauften Bilder lassen hoffen, dass es bald weitere Möglichkeiten gibt, das Werk dieser jetzt schon bekannteren Erfurter Künstlerin zu erleben. Wer bis dahin nicht warten möchte, kann hier vorbei schauen: Malsafari.