Der Juri-Gagarin-Ring in Erfurt
Ein anderer Blick
Ort, der zum Schlendern einlädt?
Der Juri-Gagarin-Ring ist einer der Orte, wo Besucher der Stadt eher nicht hingeführt werden. Oftmals lässt es sich nicht vermeiden, dass diese über jenen fahren oder ihn in irgendeiner Art queren, aber: Erfurt hat schönere Ecken.
Das liegt hauptsächlich daran, dass „schön“ und „verkehrsreich“ sich in unserem Denken ausschließen. Damit wären wir auch bei dem was „Der Ring“ für die Stadt ist: Eine der Hauptverkehrsadern des Autoverkehrs. Anders als z.B. Arnstädter Straße oder Magdeburger Allee, wo Straßenbahn, Autos und Fahrräder auf eigenen Spuren wandeln, ist der Bogen zwischen Johannesstraße und Karl Marx Platz eine reine Autospur. Zwar gibt es einige Abschnitte, wo ein Weg für Fahrradfahrer ausgewiesen ist und ein Fußweg ist durchgängig vorhanden, aber der Juri-Gagarin-Ring ist Autoring. Für Autofahrer ist das gut. Hier kann die Stadt schnell und problemlos durchquert werden und Anwohner erreichen ihre Wohnungen recht komfortabel, so sie denn ein Automobil verwenden. Für alle anderen ist der Juri Gagarin Ring eher ein Hindernis als ein Ort, der zum Schlendern einlädt.
Wir haben es trotzdem gemacht – von der Straße Am Hügel
bis zum Karl Marx Platz. Am Anfang steht bei unserer Erkundung die Johannesmauer. Das ist praktisch, denn so erschließt sich der Verlauf der Magistrale. Sie folgt der ehemaligen inneren Stadtmauer Erfurts.
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Bei Besuch in Erfurt wie ein Star gefeiert
Und wo wir gerade in der Vergangenheit sind: Der Juri-Gagarin-Ring wird erst 1964 nach Juri Gagarin, dem ersten Menschen im All benannt. „Ring“ ist er da schon länger. Er nennt sich ab 1951 Mao-Tse-Tung-Ring. Davor gibt es noch mehrere Namen für den Ring. Diese gehen teilweise auf die Stadtteile, die hier beginnen, zurück. So befindet sich bis zur Umbenennung der Krämpferring im Bereich der Krämpfervorstadt mit dem ehemaligen Krämpfertor.
Magistrale, die sich schrill und laut durch die Stadt schlägt
Seit 1986 beobachtet der russische Weltraumpionier von dieser Stelle das Treiben auf „seinem“ Ring. Wir gehen weiter, nehmen uns aber an Juri ein Beispiel: Einfach mal an die Straße stellen und den Blick schweifen lassen.
Die Bebauung zeigt dabei eine Vielseitigkeit, die in Erfurt ihresgleichen sucht. Es geht da teilweise richtig wild durch die Epochen:
Das passt zu dieser Erfurter Magistrale, die sich schrill und laut durch die Stadt schlägt. Wer Ruhe sucht, kann die Altstadt aufsuchen – oder den Ententeich. Dieser befindet sich kurz vor dem Karl Marx Platz, dem Ende unserer Tour und ist ein liebenswertes Kleinod direkt am Juri-Gagarin-Ring.
Fazit:
Der Juri-Gagarin-Ring ist mehr praktisch als schön. Er dient als eine der Hauptverkehrsadern der Stadt vornehmlich dem Autoverkehr. Mit dem Museum für Thüringer Volkskunde beherbergt er eines der Erfurter Museen und ist Sitz anderer bedeutender Institutionen. Ansonsten besticht er durch seine epochenübergreifende Bebauung.