Kea Kueken_erfurtFoto oben: Ein Kea in seinem natürlichen Lebensraum / Archiv ich-liebe-erfurt.de
Foto unten: Kea Küken/Thüringer Zoopark Erfurt

Vögel entwickeln sich rasant

Nadea und Maurice, unser Kea-Zuchtpaar, hat erneut erfolgreich gebrütet. Vier Küken tummeln sich in der Nisthöhle, sie schlüpften am 9., am 10. sowie am 12. Februar. Die erfahrenen Elterntiere kümmern sich sehr gut um ihren Nachwuchs, der wohlauf und gut genährt ist.
Bis die vier Keas erstmals die Voliere erkundet, werden noch ein paar Wochen vergehen. Papageienvögel kommen nackt und schutzlos auf die Welt, sie sind auf Wärme und Futterbrei ihrer Eltern angewiesen. Aktuell haben die jungen Keas ein zartes Flaumfederkleid, in welchem sich langsam erste Federkiele zeigen. Vögel entwickeln sich in den ersten Wochen rasant. Während das älteste der vier Küken bereits die Augen öffnet, ist das zuletzt geborene Küken deutlich kleiner und die Augenlieder sind geschlossen.
Maurice trägt emsig Futter von der Außenvoliere zur Nisthöhle, damit Nadea und der Nachwuchs optimal versorgt sind. Nadea lässt sich nur selten in der Voliere sehen, die meiste Zeit verbringt sie mit ihren Küken. Bei der Aufzucht der Jungen werden die Elterntiere durch zusätzliche Futtergaben unterstützt. Kontrollen durch die Bereichspfleger und die Tierärzte erfolgen so wenig wie möglich und so viel wie nötig.

Ausgeprägtes Sozial- und Spielverhalten

Ende März/Anfang April findet der erste große Check-Up-Termin des Tierarztes statt, dabei wird den Jungvögeln Blut abgenommen, sie erhalten eine erste Impfung und einen Transponder. Außerdem wird ihnen eine Feder gezogen, um per DNA-Test das Geschlecht bestimmen zu lassen. Diese Vorgehensweise ist üblich, da sich männliche Keas äußerlich nicht von ihren weiblichen Artgenossen unterscheiden. Erst danach wird es die Möglichkeit geben, über die Zoopark-Stiftung eine Patenschaft zu übernehmen.
Der Thüringer Zoopark Erfurt hält seit 2014 Keas (Nestor notabilis). Die in ihrer ursprünglichen Heimat Neuseeland stark gefährdeten Vögel sind ausgesprochen intelligente Papageien, die ein ausgeprägtes Sozial- und Spielverhalten zeigen und mit ihren Schnäbeln alles erkunden. Keas brauchen sehr viel Abwechslung. Deshalb landen immer wieder Dinge wie Kartons, Papprollen, Spielzeug und Holz in ihrer Anlage, die sie nach Herzenslust erkunden und zerlegen können.

Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt

Kea: Wissenswert

Der Kea (Nestor notabilis) ist ein Papagei, der in den alpinen Regionen der Südinsel Neuseelands beheimatet ist. Er ist bekannt für seine Intelligenz und Neugier, sowohl in freier Wildbahn als auch in Gefangenschaft, was ihm den Ruf eines Schelms und eines Problemlösers eingebracht hat. Der Kea ist der einzige alpine Papagei der Welt und passt sich bemerkenswert gut an sein rauhes, bergiges Habitat an.

Der Kea ist groß und hauptsächlich olivgrün gefärbt, mit leuchtend orangefarbenen Unterflügeln, die besonders im Flug auffallen. Diese Papageien sind sozial und leben in Gruppen. Sie ernähren sich omnivor, ihre Diät umfasst sowohl pflanzliche Kost als auch kleine Tiere. Keas sind bekannt für ihre Fähigkeit, Touristen und deren Ausrüstung zu untersuchen, manchmal zum Leidwesen der Besitzer.

Leider ist der Kea durch Lebensraumverlust, Vergiftung durch Blei und Konflikte mit Menschen in manchen Gebieten in seinem Bestand gefährdet. Naturschutzprogramme und Forschungsinitiativen sind im Gange, um diese einzigartige Art zu schützen und ihren Fortbestand zu sichern.