
Wolfgang Klaus Herausgeber der T-Mag
Gründer der Werbeagentur Kleine Arche. Machte die T-Mag 1994 möglich und beendete diese 1996.
Ansprüche an szenengerechtes Design
Mit Techno Musik und Undergroundpartys hat Wolfgang Klaus eher wenig am Hut, als seine Werbeagentur „Kleine Arche“ 1994 die erste Ausgabe der T-Mag produziert. Das Techno Magazin, daher der Name, beschäftigt sich mit DJs, Partyorte und mit allem, was mit Technomusik in Thüringen zu tun hat. Für Klaus eine eher fremde Welt. Trotzdem kommen junge Technobegeisterte mit der Idee eines Szenemagazins auf ihn zu. Denn er kann etwas, was diese nicht können: Ein Magazin herausgeben. Mit der Takt, einem Veranstaltungstitel, ist Wolfgang Klaus in Thüringen bekannt. Die Idee ein monatliches Blatt für die Technoszene herauszugeben, überzeugt ihn. Voller Elan wird in einer Etage seiner Werbeagentur eine Redaktion samt Anzeigenvertrieb aufgebaut. Dabei nutzen die jungen Magazinmacher ihre Kontakte in die Szene. Sie wissen genau, was, wann läuft und kennen potenzielle Anzeigenkunden.
Wolfgang Klaus hat dabei die Wirtschaftlichkeit des Projektes im Blick: „Das Prinzip war ja eigentlich so, wie das bei kostenlosen Zeitschriften ist. Es müssen Anzeigen geschaltet werden und damit finanziert sich das. Damit finanziert sich die Redaktion, der Vertrieb und natürlich auch die technische Herstellung“, erinnert sich der Agenturinhaber 30 Jahre später. Wir sprechen hier von 10.000 DM, die in analoger Zeit für ein solches Projekt nötig sind – monatlich.
Eine weitere Herausforderung für die Agentur sind Ideen und Ansprüche an szenengerechtes Design und Aufmachung der monatlich erscheinenden Zeitung.

Foto: Cover der T-Mag mi freundlicher Genehmigung: Agentur Kleine Arche
Extrem hohe Telefonkosten
„Wir mussten uns in der Agentur einstellen auf die besondere Grafik, weil das jetzt deutlich unterschiedlich war von den Sachen, die wir bisher gemacht hatten“. Aber auch diese Hürde wird genommen und die T-Mag kommt gut an. Die Redaktion liefert zielgruppenaffine Inhalte, das kostenlose Blatt etabliert sich im Kreis der Technofans und die Anzeigenverkäufer verkaufen Anzeigen. Alles gut? Nicht wirklich. Nach gut zwei Jahren ist Schluss mit der T-Mag. Hauptproblem: Zahlungsausfälle seitens einiger Anzeigenkunden – ein weitverbreitetes Phänomen der damaligen Zeit.
Was ist für Wolfgang Klaus geblieben? Die Erinnerung an extrem hohe Telefonkosten und 75 Euro auf dem immer noch bestehenden Konto des Projektes. „Es ist gibt sogar noch Zinsen darauf“, erzählt uns Wolfgang Klaus am Ende des Interviews.