Foto: (v.l.n.r.): Katrin Allenberg mit Esel Moritz, Karl Bergmann mit Esel Conny, Matthias Bärwolff mit Esel Liesel, Felix Schmidt mit Esel Max und Rosalie Schletterer mit Esel Peter

Schließung der Eselei

Peter, Conny, Liesel, Max und Moritz – fünf der ehemaligen Wartburg-Esel –widmen
sich die kommenden Monate der Landschaftspflege im Zoopark Erfurt. Nachdem die
Eselstation Eselei der Eisenacher Wartburg nach 120-jähriger Geschichte im Jahr 2020
schloss und 2022 endgültig abgerissen wurde, sind fünf der Wartburgesel nun
temporär im Erfurter Zoo untergekommen.
Die Eselstation war in den Frühlings- und Sommermonaten eine Touristenattraktion
am Hauptzugangsweg zur Wartburg. Seit 1900 konnten Touristen mit den acht bis
zehn Eseln ein etwa 400 Meter langes Wegstück zur Burg hinaufreiten. Der Einsatz von
Eseln reicht noch weiter zurück, rund 800 Jahre dienten sie als Lasttiere der Versorgung der Burg mit Trinkwasser, Brennholz, Lebensmitteln und Baumaterialien.
Nach Schließung der Eselei gingen die Wartburgesel in Privatbesitz über und zogen in
die Rhön. Aufgrund einer Erkrankung der Besitzerin muss eine neue dauerhafte Unterkunft gefunden werden. Gerne unterstützt der Zoopark Erfurt und bietet den Eseln bis
zur Vermittlung eine Unterkunft im GLB, dem geschützten Landschaftsbestandteil beim
Waldwanderweg. Während Max und Liesel noch etwas auf dem Hof bleiben und die
Pfleger besser kennenlernen, ging es für Moritz, Conny und Peter auf die 14,4 Hektar
große Weide, die sie direkt sehr neugierig erkundet haben.
Peter, Conny, Liesel, Max und Moritz sind zwischen 17 und 24 Jahre alt und damit teils
schon etwas betagter, gemessen an der Lebensdauer von bis zu 40 Jahren sind sie aber
im besten Alter. Ab Herbst sollen die Esel in Rücksprache mit der Besitzerin in die Vermittlung, wobei sie bestenfalls als Gruppe, mindestens zu zweit, notfalls aber auch
einzeln in eine bestehende Gruppe vermittelt werden. Von Höfen mit tiergestützter
Therapie bis Gnadenhof sind verschiedene Unterkünfte denkbar.
Bis dahin kann die muntere Truppe in Nachbarschaft zu Rhönschafen, Steinschafen,
Thüringer Waldziegen und Exmoorponys auf dem Trockenrasen des GLB eseltypische
Vegetation genießen. In dem sie Gräser, Laub und Rinde fressen, halten so die aufkommenden Büsche kurz und erhalten damit die Offenlandschaft.

Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt