Foto: Der Neubau/Universität Erfurt

Universität Erfurt feiert Einweihung ihres neuen Forschungsbaus

Im Beisein von Thüringens Bauministerin Susanna Karawanskij, Finanzministerin Heike Taubert und Wissenschaftsstaatssekretär Carsten Feller (TMWWDG) sowie weiterer Gäste aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hat die Universität Erfurt heute nach mehrjähriger Bauzeit ihren Forschungsbau „Weltbeziehungen“ feierlich eingeweiht. Mit dem Neubau erlangt sie auf dem Campus eine für die Forschung dringend benötigte zusammenhängende bauliche Einheit unter dem programmatischen Dach der kulturvergleichenden Analyse von Weltbeziehungen, deren vorrangiges Ziel es ist, eurozentrisch sowie kognitiv verengten Sichtweisen innovative Perspektiven entgegenzusetzen und damit einen Beitrag zur Bearbeitung gesellschaftlich relevanter Problemstellungen der Gegenwart zu leisten.

Zufällige und zwanglose Kommunikation

Der Neubau setzt zukunftsweisende Akzente im Hochschulbau, weil er konsequent auf verschiedene Formen wissenschaftlicher Arbeit und Kommunikation hin angelegt ist. Er ist ein wichtiger baulicher Entwicklungsschritt für die Universität Erfurt. Im Bauensemble des Campus fällt er auf und vermittelt durch die äußere Gestaltung der Fassade mit den zahlreichen großformatigen Fensterflächen und den dahinterliegenden Arbeitsplätzen eine Transparenz, die sich im Inneren des Gebäudes fortsetzt. Die große Treppenanlage mit Podesten, auf denen man verweilen kann, lädt nicht nur zu kurzen Gesprächen ein, sondern lässt sich auch für (Vortrags-)Veranstaltungen nutzen. Die „Denkzellen“, kleinere Arbeitsräume, bieten die Möglichkeit zur ungestörten Arbeit am eigenen Projekt. Daneben existieren größere Räume für Teamarbeit und Besprechungen. Darüber hinaus gibt es Büroräume und auch offene Begegnungsräume, die die zufällige und zwanglose Kommunikation ermöglichen. Für Kolloquien und Vorträge stehen im Erdgeschoss große Seminarräume zur Verfügung. Auf 4.000 Quadratmetern Fläche bietet das Gebäude rund 170 Arbeitsplätze.
„Das neue Forschungsgebäude ist ganz auf heutige Arbeitsbedarfe und Kommunikationsformen hin gebaut und repräsentiert zugleich unser Selbstverständnis als forschende Einrichtung“, erklärt Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg, der Präsident der Universität Erfurt. „Die örtliche Verdichtung überregional bedeutsamer Forschung im inhaltlich-thematischen Zusammenspiel unterschiedlicher Einrichtungen ermöglicht es unserer Universität damit, ihren seit Gründung auf Weltsicht gerichteten Ansatz auf dem Campus zu verdichten und zu stärken. Entsprechend hat sie neben den Förderungen durch Bund und Land einen hohen finanziellen Eigenanteil – auch unter Verzicht auf anderes – geleistet, um mit diesem inhaltlich zentralen Forschungsgebäude und einem integrativen Forschungsansatz auf weltbezogene Fragestellungen und Projekte ihr besonderes Profil zu stärken und zu unterstreichen.“

2017 begannen die Planungen für das Gebäude

Ein besonderer Gewinn und Effekt entsteht dabei durch die örtliche Nähe und Vernetzung unterschiedlicher am Thema arbeitender Einrichtungen aus der Breite der Universität. Hervorzuheben sind dabei das Max-Weber-Kolleg als Institute for Advanced Study, das 2022 gegründete Institute for Planetary Health Behaviour sowie die Willy Brandt School of Public Policy. Außerdem werden mit der durch die DFG geförderten Forschungsgruppe „Freiwilligkeit“ und dem Theologischen Forschungskolleg zwei weit über Erfurt hinaus wissenschaftlich beachtete Forschungsverbünde im Haus arbeiten. Damit sind Forscher*innen aus allen vier Fakultäten und dem Max-Weber-Kolleg im Forschungsbau vertreten. Für die Nutzung des Hauses für die Wissenschaftskommunikation auf dem Campus ist dies von außerordentlichem Gewinn.
2016 hatte der Wissenschaftsrat den Bau des Forschungsgebäudes befürwortet. 2017 begannen die Planungen für das Gebäude. Den Zuschlag erhielt das Münchener Architekturbüro Obermeyer Planen + Beraten GmbH. Im Oktober 2019 fand der erste Spatenstich statt. Aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Unterbrechung von Lieferketten im Baubereich konnte der Abschluss des Baus entgegen den Planungen im Jahr 2021 nicht realisiert werden. Die Fertigstellung des Gebäudes erfolgte im Sommer 2023. Mit dem Start des Wintersemesters sind nun alle „Bewohner“-Gruppen eingezogen und haben ihre Arbeit im Forschungsbau aufgenommen. Die Kosten für den Neubau betragen rund 20 Mio. Euro.

 

Quelle: Universität Erfurt