Foto: Klippschliefer/Thüringer Zoopark Erfurt, Archiv

Vier junge Klippschliefer im Thüringer Zoopark Erfurt

Im Thüringer Zoopark Erfurt gibt es Grund zur Freude: Denn die Löwensavanne hat neue Bewohner! Vier junge Klippschliefer – drei Weibchen aus Münster und ein Männchen aus Hamburg – sind in die liebevoll gestaltete Gemeinschaftsanlage eingezogen und sorgen dort für frischen Wind. Gemeinsam mit drei weiteren älteren Klippschliefer-Damen, einem Buschschliefer und vier Borstenhörnchen bewohnen sie nun ein abwechslungsreiches Terrain aus Felsen, Höhlen und sonnigen Ruheplätzen.
Die tagaktiven Tiere sind perfekt an ein Leben in felsigem Gelände angepasst. Mit ihren gummiartigen Sohlen und speziellen Drüsen können sie sich selbst auf glatten Oberflächen erstaunlich sicher bewegen. Klippschliefer leben in sozialen Gruppen und verständigen sich über vielfältige Laute – vom Zirpen bis hin zu melodischen Rufen. Und das konnten die Tierpflegerinnen bei der gestrigen Ankunft der neuen Tiere deutlich hören. Vorsichtig haben die „Alten“ die „Neuen“ beschnuppert und ihnen alle Geheimwege und Verstecke im Gehege gezeigt. Sie haben einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn, was sie besonders interessant für die Zoopädagogik macht.

Elefanten als nächste Verwandte

Auf den ersten Blick erinnern Klippschliefer an überdimensionierte Meerschweinchen – doch der Schein trügt: Ihre nächsten Verwandten sind nicht etwa andere Nager, sondern Elefanten. Ein faszinierendes Beispiel für die Vielfalt der Tierwelt! Diese enge Verwandtschaft zeigt sich in genetischen und anatomischen Gemeinsamkeiten, die auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückgehen. So weisen Klippschliefer unter anderem eine ähnliche Struktur der Fußknochen, ein vergleichbares Zahnwachstum und ein spezielles Fortpflanzungssystem auf. Auch die Form ihrer Harnblase und bestimmte Merkmale der Plazenta ähneln denen der Elefanten.
Die vier Neuzugänge sollen die Gruppe im Zoopark verstärken und im Idealfall ab nächstem Jahr für Nachwuchs sorgen. Klippschliefer werden mit etwa 17 Monaten geschlechtsreif. Nach einer Tragzeit von rund sieben bis acht Monaten bringt das Weibchen in der Regel zwei bis drei Jungtiere zur Welt. Diese sind bereits sehr weit entwickelt und folgen der Mutter kurz nach der Geburt auf Schritt und Tritt.

Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt