Im Zuge von Straftaten sind zumeist die Täter im Blick. Um das Bewusstsein für die Belange der Opfer zu steigern, hat der Weiße Ring 1991 den „Tag der Kriminalitätsopfer“ eingeführt. Er findet jährlich am 22. März statt. Auch der Kriminalpräventive Rat (KPR) der Stadt Erfurt nutzt diesen Anlass, um den Opfern zu gedenken und die Arbeit des Weißen Rings in der Opferhilfe zu würdigen.

Stadt bekundet Solidarität mit Opfern und würdigt Arbeit des Weißen Rings

„Es ist mir wichtig, gemeinsam mit allen Mitgliedern des Kriminalpräventiven Rates auf die Opfer, die hinter den Straftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik stehen, aufmerksam zu machen. Opfer von Straftaten dürfen auf keinem Fall allein gelassen werden“, sagt Andreas Horn, Beigeordneter für Sicherheit, Umwelt und Sport.

In der Landeshauptstadt wurden im Jahr 2021 insgesamt 20.406 Straftaten registriert, darunter 2.031 Fälle von Körperverletzung, 7.750 Diebstahlsdelikte, 608 Fälle von häuslicher Gewalt und fünf Straftaten gegen das Leben. Die Opferzahl summiert sich damit auf mindestens 16.603, dem gegenüber stehen 8.067 Tatverdächtige. Opfer sind in allen gesellschaftlichen Schichten zu finden und sind auf Schutz, praktische Hilfe und Solidarität aus der Gesellschaft angewiesen.

„Ich möchte Opfer von Straftaten ermutigen, ihre Bedürfnisse bewusst wahrzunehmen und sich bei Bedarf Hilfe zu suchen“, so Andreas Horn. „Der Weiße Ring bietet telefonisch, online oder vor Ort Unterstützung an. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter beraten individuell, wie Betroffene mit den Tatfolgen umgehen können, und vermitteln bei Bedarf an Fachleute wie Anwälte und Psychologen. Dieser Einsatz ist unheimlich wichtig und sollte nicht nur am Aktionstag gewürdigt werden.“

Um Straftaten vorzubeugen, leistet der KPR Aufklärungsarbeit. Das Gremium, in dem die Landespolizeiinspektion, die Bundespolizeiinspektion und die Staatsanwaltschaft Erfurt mitarbeiten, sensibilisiert zum Beispiel ältere Bürgerinnen und Bürgerinnen für das Thema Trickbetrug. Ehrenamtliche Seniorensicherheitsberaterinnen und -berater sind regelmäßig im Einsatz, um zu informieren – zum Beispiel in Seniorenklubs oder Pflegeeinrichtungen. Der KPR ist mit Ständen auf städtischen Veranstaltungen oder Messen vertreten und vermittelt Wissen darüber, wie man sich vor Einbrüchen, Taschendiebstahl oder Haustürgeschäften schützen kann. Ergänzt wird die Arbeit durch Fachveranstaltungen zu kriminalitätsrelevanten Themen von Kindern und Jugendlichen, die zur Aufklärung von Eltern beitragen sollen – zum Beispiel zu Cybergrooming und Drogenmissbrauch.

 

Quelle: Pressemitteilungen der Landeshauptstadt Erfurt