Stadt investiert rund 400.000 Euro in den Erhalt des Tafel-Gebäudes in der Auenstraße
Dach- und Fugen-Sanierung der Erfurter Tafel erfolgreich abgeschlossen
Die Arbeiten waren dringend notwendig geworden. In den oberen Geschossen des rund 50 Jahre alten Gebäudes, die von der Tafel selbst nicht genutzt werden, hatten sich über Jahre hinweg Feuchtigkeit und Schimmel ausgebreitet.
„Uns war wichtig, die Ursachen zu beseitigen und das Gebäude wieder in einen stabilen Zustand zu versetzen und das unter schwierigen rechtlichen und baulichen Voraussetzungen“, sagt Matthias Bärwolf, Beigeordneter für Bau, Verkehr & Umwelt. Hintergrund ist ein vom Stadtrat beschlossener Bebauungsplan, der für die Innenhöfe in diesem Gebiet eine grundsätzliche Freihaltung und Begrünung vorsieht. „Die Erfurter Tafel ist aus dem sozialen Gefüge der Stadt nicht wegzudenken“, so Bärwolf weiter. Das Gebäude genießt Bestandsschutz, größere genehmigungspflichtige Umbauten wären jedoch auf Grund der Festsetzungen des Bebauungsplans nicht zulässig gewesen.
Die Lösung lag daher in einer umfassenden Instandhaltung im rechtlich möglichen Rahmen ohne Bauantrag, aber nach heutigen technischen Standards. Das Amt für Gebäudemanagement erneuerte das Flachdach vollständig, inklusive moderner Dämmung nach Gebäudeenergiegesetz, neuer Abdichtung, Absturzsicherung und Regenfallrohre. Zudem wurden die schadhaften Fugen an der Fassade ausgeräumt und neu verfüllt, über die zuvor Feuchtigkeit ins Gebäude eingedrungen war. Auch die Attika, also der obere Abschnitt der Außenwand, wurde erhöht, um künftige Wasserschäden zu vermeiden.
Eine besondere Herausforderung stellten alte, schadstoffhaltige Baumaterialien dar. Asbest in den Fassadenfugen und Teer auf dem Dach erforderten strenge Schutz- und Hygienemaßnahmen für die ausführenden Firmen. Für die Nutzerinnen und Nutzer des Hauses bestand zu keiner Zeit eine Gefahr.
Mit Abschluss der Arbeiten ist nun sichergestellt, dass keine weitere Feuchtigkeit eindringen kann. „Damit ist eine entscheidende Grundlage für den weiteren Erhalt des Gebäudes geschaffen“, betont Arne Ott, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement. In einem nächsten Schritt sollen, vorbehaltlich der finanziellen und rechtlichen Möglichkeiten, weitere Maßnahmen wie die Erneuerung von Fenstern, Fassade und Heizungsanlage folgen.
Das Gebäude, ursprünglich als Hortgebäude errichtet und im Laufe der Jahrzehnte unterschiedlich genutzt, wird damit auch künftig vom Erfurter Tafel e. V. als Mieter genutzt. Sechs Tage in der Woche versorgt sie hier Menschen in schwierigen Lebenslagen mit Lebensmitteln.
„Die Sanierung ist nicht nur eine bauliche Maßnahme, sondern auch ein Ausdruck unserer Verantwortung als Stadt“, fasst Arne Ott zusammen. „Wir investieren hier bewusst in einen Ort der Solidarität und in ein Stück soziale Infrastruktur, das für viele Erfurterinnen und Erfurter unverzichtbar ist.“
Quelle: Pressemitteilungen der Landeshauptstadt Erfurt