Foto: Thüringer Zoopark Erfurt/Archiv ich liebe Erfurt
Modernisierung und Umgestaltung des Affenkomplexes zum „Madagaskar-Pavillon“
Die Modernisierung des Thüringer Zooparks schreitet in allen Bereichen voran. Neben den laufenden Bauprojekten Panda-Anlage, Tierarztpraxis und Nashornhaus wird ab September der in die Jahre gekommene „Affendschungel“ zunächst mit kleineren Maßnahmen instandgesetzt. Perspektivisch soll das Ensemble aus Lemurenwald und Affendschungel zu einem modernen und thematisch passenden Anlagekomplex exzellenter Tierhaltung entwickelt werden, der einen Natur- und Artenschutzschwerpunkt symbolisiert. Die Besucherinnen und Besucher des Zooparks sollen an dieser Stelle ausschließlich bedrohte Tierarten aus Madagaskar erleben und über die Lebensraumzerstörung und Projekte des Natur- und Artenschutzes vor Ort informiert werden.
Mit den Kattas sowie den Mohrenmakis leben bereits jetzt beliebte Vertreter der madagassischen Fauna im Zoopark. Die Tier- und Pflanzenwelt Madagaskars ist einzigartig und besteht aus einer Vielzahl von endemischen Tierarten, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind. Mit der Erneuerung des Gesamtkomplexes sollen auch die zurzeit rückwärtig untergebrachten Kronenmakis wieder ganzjährig für die Besucher sichtbar sein. In den nächsten Jahren ist auch die Errichtung einer weiteren Voliere für Tierbegegnungen und kommentierte Fütterungen vorgesehen, die sich vor allem bei den Lemuren anbietet.
Neue tierische Attraktionen
Größerer Sanierungsbedarf besteht in dem benachbarten Komplex des in die Jahre gekommenen „Affendschungels“. So soll z. B. das Netz über der jetzigen Langurenanlage erneuert werden. Ein der Korrosion der Käfiggitter entgegenwirkender Schutzanstrich wurde in diesem Jahr bereits aufgebracht. Finanziell werden diese ersten Erneuerungsmaßnahmen u. a. durch das Engagement der Zooparkstiftung ermöglicht.
Alle drei Lemurenarten sollen im Zoopark als Botschafter Madagaskars verbleiben. Mit der Erneuerung und Umgestaltung des „Affendschungels“ läuft allerdings die nicht mehr den Ansprüchen moderner Zoos entsprechende Haltung der Languren und Klammeraffen aus. Beide Gruppen können aus unterschiedlichen Gründen nicht im Zoopark züchten, weshalb die Abgabe auch zoologisch sinnvoll und zu begrüßen ist. Die Brillenlanguren werden eine neue Heimat in einem dänischen Zoo finden; am Montag trafen sie dort, begleitet von einem Erfurter Kollegen, ein. Der aufnehmende Zoo wird bei Gelegenheit darüber berichten. Die Klammeraffen sollen perspektivisch ebenfalls abgegeben werden. Wie eine moderne und zukunftsorientierte Affenhaltung – zusätzlich zu den Lemuren – im Zoopark aussehen soll, wird derzeit im Zuge des Masterplan-Prozesses erarbeitet.
Auf neue tierische Attraktionen müssen die Besucherinnen und Besucher dennoch nicht lange warten. Bereits im Spätherbst dieses Jahres soll eine neue, hoch attraktive und be-drohte Tierart Madagaskars in den Zoopark einziehen. Besondere Erlebnisse für die Besucherinnen und Besucher werden aber auch in Form einer neuen, modernen Gehegebeschilderung, kleinen Spielgeräten sowie Infotafeln zum Artenschutz vom Zooparkteam vorbereitet.
Schaufensterprojekt des Masterplans
In den kommenden beiden Jahren soll der „Madagaskar-Pavillon“ auch um einen besseren Witterungsschutz für Besucherinnen und Besucher sowie edukative Elemente ergänzt werden. Das Projekt soll beispielhaft zeigen, auf welche Schwerpunkte der Thüringer Zoopark zukünftig ein besonderes Augenmerk legen möchte: Die Darstellung von bedrohten Lebensräumen und lokalen Natur- und Artenschutzprojekten, die Nutzung moderner zoopädagogischer und spielerischer Elemente sowie die Haltung von Tierarten, die im Zoopark bestmöglich gehalten werden können. Daher kann man den „Madagaskar-Pavillon“ als erstes Schaufensterprojekt des Masterplans bezeichnen. Das Projekt soll auch im Wirtschaftsplan 2026/27 des Thüringer Zooparks abgebildet werden.
Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt