Im Südosten läuft derzeit das größte Stadtentwicklungsprojekt der Landeshauptstadt. Viele unterschiedliche Baumaßnahmen sollen den Lebensraum von rund 24.000 Erfurterinnen und Erfurtern lebenswerter machen. Soziale Einrichtungen, Sport- und Freizeitflächen, Grünflächen, Straßen und Wege werden entstehen oder zukunftsfähig umgebaut.

Planungsteams erarbeiten Visionen für die Verbindung der Ortsteile Melchendorf, Wiesenhügel und Herrenberg bis 2060

Kernstück des Gesamtvorhabens ist die „Neue Mitte Erfurt Südost“, sie soll u. a. die Ortsteile Herrenberg, Wiesenhügel und Melchendorf miteinander verbinden, die Lebens- und Aufenthaltsqualität im Bereich rund um den Abzweig Wiesenhügel verbessern und Räume für neue Aktivitäten schaffen. Wie kann all das funktionieren? Um diese Frage zu beantworten, hat die Stadt im vergangenen Jahr einen städtebaulichen Wettbewerb gestartet – jetzt steht der Siegerentwurf fest.

Unter sechs eingereichten Beiträgen galt es für die hochkarätige Jury unter Vorsitz von Prof. Johannes Ringel (Leipzig), den besten zu ermitteln. Die 15 stimmberechtigen Mitglieder des Preisgerichts bestanden aus Fachleuten der Bereiche Stadtplanung, Verkehrsplanung und Freiraumplanung sowie Vertretern der Stadt, des Landes und des Bundes. Unter den circa 50 Teilnehmenden waren auch die Ortsteilbürgermeister, Vertreter der Stadtratsfraktionen und weitere Sachverständige. In der ganztätigen Veranstaltung wurde intensiv diskutiert, wurden Argumente ausgetauscht und Standpunkte verglichen.

Am Ende überzeugte das Konzept eines Dreierteams – bestehend aus dem Octagon Architekturkollektiv aus Leipzig, dem Büro impuls Landschaftsarchitektur aus Jena und dem team red aus Berlin. „Aus Sicht des Preisgerichts setzt es die Wettbewerbsziele am besten um“, erklärt Andrea Ziegenrücker, Landschaftsarchitektin aus Erfurt, die Entscheidung der Jury. Weniger Verkehrsflächen und mehr Wohn- und Lebensqualität, mehr Platz für Aktivitäten, neue Wege, um das Miteinander zu ermöglichen – so die Zukunftsvisionen, die die Wettbewerbssieger zu Papier gebracht haben, und deren Umsetzung bis ins Jahr 2060 reichen wird. „Die Schaffung der Neue Mitte erfordert aufgrund bestehender Gegebenheiten einen langen Atem. Die Ziele, die wir im Südosten verfolgen, können nur stufenweise umgesetzt werden und sind insoweit kurz-, mittel- und langfristig angelegt“, erläutert Dirk Heide, kommissarischer Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Stadtplanung.

Mit dem Wettbewerbssieger sei jetzt ein Planungsteam ermittelt, mit dem die weiteren Schritte vorbereitet würden. Heide: „Die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht, dass wir bereits im hier und jetzt substantielle Fortschritte für den Erfurter Südosten erzielen. Die vordringlichste Aufgabe der Stadtverwaltung ist es deshalb, erste realisierbare Umsetzungsschritte bis 2026 zu erarbeiten. In diesem Zeitraum stehen der Stadt von Bund und Land rund 43 Millionen Euro zur Verfügung.“ Dabei zeichnet sich jetzt schon ab: Zentraler Punkt wird die Umgestaltung der Verkehrsanlage rund um den Abzweig Wiesenhügel sein und die Neugestaltung bestehender Grünflächen.

Wichtig dabei: „Der Siegerentwurf fixiert wichtige Grundsätze, ist allerdings kein finales Planwerk. Die vorgelegten Ideen werden durch das Planungsteam im weiteren Planungsprozess vertieft, präzisiert und soweit erforderlich auch in Teilen auf den Prüfstand gestellt. Dieser Prozess wird mit einer intensiven Beteiligung der Bürgerschaft flankiert“, so Heide.

Ab 28. März können sich Interessierte im Melchendorfer Markt alle Wettbewerbsbeiträge zur „Neuen Mitte Südost“ anschauen, wöchentliche Sprechstunden sind vorgesehen, bei denen die Stadtverwaltung zu den Plänen informiert. Auch soll der Bürgerdialog mit den Anwohnern intensiv weitergeführt werden.

 

Quelle: Pressemitteilungen der Landeshauptstadt Erfurt