Schloss Ehrenstein in Ohrdruf

Thüringen ist das Land der Schlösser und Burgen. Neben bekannten Gemäuern wie der Wartburg und der Heidecksburg gibt es aber auch Schätze zu entdecken, die nicht jeder auf dem Schirm hat. Zu diesen versteckten Schätzen gehört das Schloss Ehrenstein in Ohrdruf im Landkreis Gotha.

Schon der Blick auf die reich verzierten Giebel macht neugierig.

Ohrdruf ist mit seinen 1.330 Jahren Geschichte eine der ältesten Städte in Thüringen. Die Gründung geht auf die Zeit der Christianisierung durch Bischof Bonifatius im 8. Jahrhundert zurück. Zu jener Zeit baute dieser ein Kloster linksseitig des Flüsschens Ohra. Was diese alte Geschichte mit dem Namen der heutigen Stadt Ohrdruf zu tun habt, erfahrt ihr im Museum.

Blick vom umgebenden Schlosspark auf das imposante Gemäuer.

Schon die Parkanlagen um das Schloss mit der alten Schlossmauer und einem Spielplatz sind einen Besuch wert.

Am Standort des ersten Klosters wurde im 16. Jahrhundert das Schloss Ehrenstein errichtet. Die damaligen Landesherren von Hohenlohe verließen die Kettenburg in Gräfentonna und wählten das Schloss als Ihren neuen Wohnsitz.

Im Lauf der Jahrhunderte wurde das Schloss mehrfach ungenutzt. Es war Gmynasium und Lager; im Schloss gab es Wohnungen, in der DDR-Zeit nutzte die sowjetische Armee den Geäudekomplex. Die Außenwirkung des Schlosses Ehrenstein verschwand. Nur einige Ohrdrufer Bürger sorgten aus eigener Kraft dafür, Teile des Gebäudes zu erhalten und wieder in Erinnerung zu bringen.

Ein wunderschöner Park mit Spielplatz grenzt im Süden und Osten an das Schloss. Im Westen wird das Gelände durch den Bachlauf der Ohra begrenzt. Das Gebäude selbst beeindruckt mit seiner farbenfrohen Verzierungen an den Giebeln, Toreinfahrten und Fenstereinfassungen.

Im Innenhof findet sich der Eingang zur Stadtbibliothek. Die modern gestaltete Bibliothek ist gleichzeitig Museumskasse, Tourist-Information und Café.

Die vollständige Sanierung und Restaurierung von Schloss Ehrenstein war eigentlich 2013 abgeschlossen. Eine Brandkatastrophe vernichtete jedoch zum Ende der Sanierung im November 2013 einen Großteil der so aufwendig erfolgten Sanierung.

Zahlreiche Exponate verbrannten unwiderbringlich, darunter auch die große Teddybärensammlung. So kostete es noch einmal viele Mühen, viel Geld und weitere acht Jahre, bis das Schloss mit Bibliothek und Museum 2022 endlich eröffnen konnte

Das ist der letzte, fast verbrannte Überrest der großen Teddybärensammlung, die im Schloss Ehrenstein ihre Heimat gefunden hatte. Zur Erinnerung an den Brand hat er seinen Platz im Museum gefunden.

Das Museum erkundet man am besten von oben nach unten: Zuviel will ich hier nicht verraten, das meiste erschließt sich bei einem Besuch. Aber der Videokubus, die Sammlung der Ohrdrufer Industrieprodukte und die Fossiliensammlung sind wirklich beeindruckend und sehenswert.

Ganz ohne Eile sollte man das Museum erkunden, anders als der erste Eilwagen, der 1835 in Ohdruf ankam.

Videokubus

Das 30minütige Video im schwarzen Kubus führt sie durch die wechselvolle Geschichte der Stadt Ohrdruf vom Bischof Bonifatius bis in die Neuzeit. Auch der angrenzenden Truppenübungsplatz mit seiner über 100jährigen Geschichte darf hier nicht fehlen. Das Besondere ist die Art der Präsentation mit zahlreichen Spiegelungen und Video selbst auf dem gläsernen Fußboden. Unbedingt ansehen!

Die faszinierende Präsentation im spiegelnden Videokubus muss man wirklich selbst gesehen haben. Im Foto ist sie gar nicht festzuhalten.

Gewerbe und Industrie in Ohrdruf

Porzellanpuppen, Schaukelpferde, Tretautos, Bauhausstühle, Federkernmatratzen und Karenvalsmasken gehören zu den Produkten, die Ohrdufs industrielle Vergangenheit prägten. Darunter waren auch viele weltweit verkauft Produkte. Aber sehen Sie selbst.

Masken aus Pappmachè: Der Knaller zum Karneval

Stahlmöbel für Bauhaus-Designer

Ohrduf war eine bedeutende Puppenstadt

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Such Tretaustos feinster Sorte wurden hier produziert

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Die Stahlfedermatratzen aus der Stadt waren selbst auf amerikanischen Luxuskreuzern und in den Hotels der Welt im Einsatz im Einsatz

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Auch die meisten Schaukelpferde kamen aus Ohrdruf und den Orten der Umgebung

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Johann Sebastian Bach

Ein weiterer Abschnitt des Museum ist JohannSebastian Bach dem berühmten Teilzeit-Einwohner der Stadt Ohrdruf gewidmet. Er verbrachte einige Jahre seiner Jugend hier in der Stadt.

Muschelkalk und Fossilien

Wo heute Ohrdruf liegt, war vor Millionen Jahren ein Meer. Deswegen finden sich auf den Kalksteinebenen der Umgebung Fossilien in großer Vielfalt. Im Museum kann man etliche davon bestaunen. Genauso wie die versteinerten Spuren der Ursaurier, die auf dem Bromacker im nahe gelegenen Tambach-Dietharz gefunden wurden.