Roter Berg Erfurt
Stadtteil nicht nur für Zoo Fans
Geflecht aus Straßen und Durchgängen
Der Rote Berg, genauer der Stadtteil Roter Berg, südlich des im Norden Erfurts gelegenen Roten Bergs, ist recht übersichtlich. Er besteht aus vier Ringen, die heute nach Alfred Delp, Julius Leber, Jakob Kaiser und Karl Reimann benannt sind. Letzterer ist einer der Straßennamen, die das Ende der DDR überlebt haben. Eyermann-, Gäbler- und Albrecht-Ring werden in den 1990″er Jahren umbenannt. Das gleiche Schicksal trifft in der Nachwendezeit auch die Gebhardt Straße, die zur Bonhoeffer Straße wird. August Fröhlich ist dagegen als Namensgeber weiterhin am Roten Berg vertreten, wie die auch schon zu DDR-Zeiten zutreffenden Namen „Am Roten Berg“ und „Am Zoopark“.
Hier der Julius Leber Ring von oben:

Und jetzt begeben wir uns nach unten und starten am Erfurter Zoopark zu einer Tour durch den Stadtteil. Unser Weg führt uns zunächst zur Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 5. Die Straßenbahntrasse ist die „Magistrale“ des Roten Bergs und teilt diesen in zwei Hälften.

Die Gebäude der vier Ringe bilden ein teils unübersichliches Geflecht aus Straßen und Wegen. Ortsunkundige wissen nicht unbedingt, wo sie herauskommen, wenn sie durch einen der zahlreichen Durchgänge gehen.

Großes Plus des Stadtteils
Der Rote Berg ist eine Schöpfung des DDR-Wohnungsbaus. Er entsteht Ende der 1970“er Jahre und das sieht man noch heute. Manche Gebäude sind noch als Plattenbauten der damaligen Zeit gut zu erkennen

und auch mancher Schick aus dem letzten Jahrhundert findet sich gut erhalten am Wegesrand:

Was sich verändert hat, ist die Zugänglichkeit. Während manche der Innenhöfe frei betreten werden können, gibt es hier und da Tendenzen zu „abgeschlossenen“ Bereichen. Ob das Vor – oder Nachteile bringt, wird vor Ort entschieden. Es kann aber ein großes Plus des Stadtteils noch hervorheben: Die ruhigen Innenhöfe. Ohne Auto – und Durchgangsverkehr können sich Menschen dort sorglos aufhalten und z. B. Kinder sicher spielen.

Der Rote Berg ist dabei kein autofeindlicher Stadtteil – im Gegenteil: Über die Masse an Parkmöglichkeiten vor Ort würden sich Autofahrer anderer Erfurter Stadtteile sicherlich freuen.
Fazit:
Am Roten Berg wird gerade (Stand 03.2025) die gesamte Mitte neu gebaut. Die alten Gebäude mit Parkdecks und Geschäften weichen einem modernen Zentrum, was den Stadtteil weiter aufwerten wird.

Die Innenstadt ist ein Stück weit entfernt, mit Straßenbahnen und Bussen sowie Fahrrad und Auto aber gut zu erreichen. An vielen Stellen macht der Rote Berg einen modernen Eindruck

und die vielen Baustellen weisen daraufhin, dass dieser Prozess weitergehen wird. Zum Schluss noch ein positiver Aspekt: Der Erfurter Zoopark befindet sich direkt am nördlichen Rand des Stadtteils. Damit ist der Rote Berg der Erfurter Stadtteil an dem Zoo Fans dem Ort ihres Interesses am nächsten sind.
