Auf der Schwedenschanze befindet sich die größte zusammenhängende Streuobstwiesenfläche in Erfurt. Heute wurden vor allem Altbäume geschnitten und die Wiese als solche entbuscht. Dadurch werden die bestehenden Bäume entlastet und verjüngt. Sie können damit noch viele Jahre stehen, blühen, Früchte tragen und Lebensraum sein für Insekten, Vögel & Co. Die Entbuschung sorgt dafür, dass die Wiese wieder ihre Funktion erhält.

Besondere Pflege für Streuobstwiese auf der Schwedenschanze

 

„Die Schwedenschanze war schon immer ein bedeutsamer Ort. Historisch gesehen vor allem militärisch-strategisch. Vor über 100 Jahren rückten dann eher Gesichtspunkte der Versorgung der Bevölkerung mit Obst in den Vordergrund und seit einigen Jahrzehnten sind es eher der Naturschutz und die Erholung, die stark an Bedeutung gewonnen haben“, sagt Andreas Horn, Beigeordneter für Sicherheit und Umwelt. „Die Streuobstwiesen auf der Schwedenschanze mit Blick über ganz Erfurt können quasi als Leuchtturm des Naturschutzes gelten, weshalb unsere Naturschutzbehörde auch ein separates Entwicklungskonzept erarbeitet hat, das nun schrittweise umgesetzt wird. Die Erfurterinnen und Erfurter erhalten damit ein Kleinod für ihre Ausflüge und der Naturschutz gewinnt bzw. erhält sich einen ganz wichtigen Raum für Vielfalt und Klimaschutz“, so Horn.

Im vergangenen Jahr hat Andreas Horn gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Andreas Bausewein und der Umweltministerin Anja Siegesmund mit einer Baumpflanzung bereits den Startschuss für die Sanierung der Flächen gegeben. Mehr als 100 neue Bäume wurden gepflanzt. Gleichzeitig wurde die Fläche als Bürgerstreuobstwiese eröffnet. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können seitdem für die Wiese spenden und zu einem bestimmten Zeitpunkt auch die entsprechenden Bäume pflanzen. In diesem Frühjahr werden die nächsten 80 hochstämmigen Obstbäume gepflanzt.

Diese Maßnahmen werden über das NALAP-Programm durch GAK-Mittel (Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz) und Landesmittel des Freistaates Thüringen finanziert. Die Baumpflanzung im letzten Jahr wurden über das Projekt „Mit Strukturvielfalt zur Insektenvielfalt“ aus dem Sonderfonds Insektenschutz des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) finanziert. Inklusive der städtischen Eigenmittel fließen damit allein in Erfurt seit 2020 etwa 400.000 Euro in diese wichtigen Ökosysteme und helfen dabei, die Vielfalt zu erhalten und zu fördern.

Hintergrund

 

Streuobstwiesen sind Hotspots der biologischen Vielfalt und wichtige Zeugen der Landschaftskulturgeschichte. Sie spielen auch eine Rolle bei der Widerstandsfähigkeit gegenüber künftigen Entwicklungen (Resilienz).

Die Stadt Erfurt arbeitet bei der Pflege und Erhaltung dieser gesetzlich besonders geschützten Biotope mit dem Landschaftspflegeverband Mittelthüringen und der Grünen Liga Thüringen sowie der Obstbaumschnittschule Thüringen eng zusammen.

 

Quelle: Pressemitteilungen der Landeshauptstadt Erfurt