Foto: Impalas/Thüringer Zoopark Erfurt
Dreifacher Nachwuchs bei den Impalas im Thüringer Zoopark Erfurt
Im Thüringer Zoopark Erfurt gibt es Nachwuchs bei den Impalas: Zwischen dem 19. Juni und dem 15. Juli wurden drei männliche Jungtiere geboren. Mittlerweile erobern sie neugierig die Außenanlage und sind gut in den Herdenverband integriert. Somit leben nun acht Impalas gemeinsam mit Zebras, Strauße, Pelikane und Rappenantilopen auf der Afrikasavanne.
In der Natur ist das Überleben für Impala-Kälber alles andere als selbstverständlich. Denn die natürlichen Fressfeinde wie Geparde oder Löwen lauern überall. Weniger als die Hälfte der Impala-Jungtiere werden überhaupt älter als ein Jahr. Im geschützten Umfeld eines wissenschaftlich geführten Zoos wie dem Zoopark Erfurt hingegen sind die Überlebenschancen ungleich höher.
Mit Blick auf das natürliche Sozialverhalten der Impalas ist klar: Männliche Tiere können nicht dauerhaft in ihrer Herkunftsgruppe bleiben. Junge Böcke verlassen in der Wildnis im Alter von etwa einem Jahr die Herde und schließen sich zu sogenannten Junggesellenverbänden zusammen, bevor sie selbst um ein eigenes Territorium und Weibchen konkurrieren.
Auch im Zoo ist es aus verhaltensbiologischen und sozialen Gründen nicht möglich, alle männlichen Nachkommen dauerhaft in der Gruppe zu halten. Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) koordiniert, welche Zoos passende Plätze für Jungtiere anbieten können – immer unter Berücksichtigung von Genetik, Haltungskapazitäten und Tierwohl. Sollte sich jedoch kein geeigneter Platz für die jungen Impalas finden lassen, was bei männlichen Herdentieren häufiger vorkommt, bleibt als letzte Option unter strengen gesetzlichen Vorgaben eine tierschutzgerechte Tötung mit anschließender Verfütterung an Fleischfresser. Diese Maßnahme erfolgt ausschließlich unter Berücksichtigung des deutschen Tierschutzgesetzes, das das Töten von Tieren nur dann erlaubt, wenn ein „vernünftiger Grund“ vorliegt – in diesem Fall der Erhalt einer stabilen Herdenstruktur und die Versorgung der Löwen und Geparde mit naturnahem Futter. Diese Praxis ist in der zoologischen Fachwelt anerkannt und ethisch begründet. Denn das Ziel bleibt: eine verantwortungsvolle, tiergerechte und langfristig stabile Tierhaltung. Es ist dem Thüringer Zoopark Erfurt ein wichtiges Anliegen, Fragen rund um das Thema Tierhaltung, Zucht und Ernährung transparent zu kommunizieren. So werden die Besucherinnen und Besucher beispielsweise im Rahmen kommentierter Fütterungen, Führungen und Veranstaltungen informiert, je nach Angebot erhalten sie Einblicke in die Futterküche und hinter die Kulissen.
Die Auslebung natürlicher Verhaltensweisen ist bei der Haltung und Pflege von Wildtieren ebenso wichtig wie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßiges Tiertraining und Beschäftigung sowie der Erhalt eines gesunden Tierbestandes mit ausgewogener Sozialstruktur und genetischer Vielfalt. In punkto Ernährung sind bei Tieren aus eigener Haltung kurze Transportwege und eine stressarme Tötung ebenso positiv hervorzuheben wie der Mehrwert für die verwertenden Raubtiere, die ein qualitativ wie geschmacklich hochwertiges Fleisch erhalten.
Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt