Foto: Maras/Thüringer Zoopark Erfurt
Auch ein großer Mara fängt klein an
Die großen Maras, auch als Patagonische Mara oder, aufgrund ihres Aussehens, als Pampashase bekannt, haben Nachwuchs. Das Jungtier ist mittlerweile anderthalb Wochen alt. Es lebt gemeinsam mit sechs ausgewachsenen Maras, mit Lamas und Nandus auf der Südamerika-Freianlage. Immer häufiger verlässt es sein in einer Baumgruppe gelegenes Versteck und ist auf der Anlage zu sehen.
Das (oder die, bisweilen sogar der) Mara, ist ein faszinierendes Tier, das in den offenen Steppen und Graslandschaften Argentiniens beheimatet ist. Diese einzigartigen Nagetiere, welche zur Familie der Meerschweinchen zählen, sind für ihre auffällige Erscheinung und ihr soziales Verhalten bekannt. Große Maras erinnern in ihrem Körperbau an Hasen oder kleine Huftiere. Die Ohren sind groß, aber kürzer und stumpfer als beim Feldhasen. Die Beine sind ziemlich lang, die hinteren länger als die vorderen, die Hinterfüße haben drei, die vorderen vier mit langen, starken Krallen bewehrte Zehen.
Sie sind tagaktiv und leben im Rahmen größerer Kolonien in monogamen Paaren, wobei die Männchen ihre Partnerin bewachen. Die Fortpflanzung der großen Maras erfolgt in der Regel während der Regenzeit, wenn die Nahrungsressourcen reichlich vorhanden sind. Das Zusammenleben in der Gruppe trägt dazu bei, die Sicherheit der Nachkommen zu erhöhen und die Überlebenschancen zu verbessern.
Wieder kleine große Maras
Zur Jungenaufzucht und bisweilen zum Schlafen benutzen sie Erdbaue, im Zoopark Erfurt stehen ihnen zusätzlich kleine Hütten zur Verfügung. Nach einer Tragzeit von etwa 90 bis 100 Tagen bringt das Weibchen in der Regel ein bis drei Jungtiere zur Welt. Die Jungtiere sind gut entwickelt und sehr flink. Schon nach wenigen Wochen beginnen sie feste Nahrung zu sich zu nehmen. Sie bleiben bis zu einem Jahr bei der Mutter. Nach einem mehrjährigen Zuchtstopp im Zoopark Erfurt sind wir froh, wieder kleine große Maras in unserer Gruppe aufwachsen zu sehen.
Maras sind zwar noch weit verbreitet, aber ihre Bestände nehmen aufgrund von Lebensraumverlust und Nahrungskonkurrenz durch Haustiere und eingeführte Wildtiere, zum Beispiel durch den Feldhasen, aber auch aufgrund von Bejagung ab. Die Art gilt deshalb seit 2008 als potenziell gefährdet.
Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt