Musikerin Maria Antonia Smalley

Von Chapaue Claque nach Weimar

 

Die Innenstadt als Bühne

1991 ziehen Maria Antonia Smalleys Eltern mit der 5-jährigen, die bis zu ihrer Hochzeit Maria Antonia Schmidt heißt, nach Erfurt. Ihre erste Erinnerung an den neuen Wohnort ist typischer Kinderhorror: Sie greift die Hand einer Frau, geht mit dieser ein paar Meter und bemerkt, dass diese nicht ihre Mutter ist. Panik auf den Bahnhofsvorplatz in Erfurt. Danach normalisiert sich das Leben der Neuerfurterin. In Urbich besucht sie zunächst die Grundschule und wechselt dann zum Edith Stein Gymnasium am Anger. Maria ist damit in der Innenstadt angekommen und nutzt diese auch als erste Bühne ihrer Musikkarriere. Am Aufgang zum Stadtpark,

Der Stadtpark Erfurt im Frühling mit Springbrunnen
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trägt sie mit einer Freundin selbst geschriebene Lieder vor. Dabei spielt sie meistens Gitarre, den Gesang überlässt sie ihrer Mitstreiterin. Nach einem weiteren Bandprojekt mit Cello und Klavier entsteht das Duo Zweiekkenkreis.

Gesicht der Thüringer Popszene

Mit dieser Formation wird sie einem breiteren Publikum in Erfurt und Umgebung bekannt. Die Mischung aus Gesang mit surrealistischen Texten zu Musik aus Orgel und Beatcomputer begeistert nicht nur Besucher des Presseklubs und anderer Erfurter Locations. Auch das Plattenlabel der Erfurter Bandgröße Northernlite wird in dieser Zeit auf die beiden Teenager aufmerksam. Problem: Die eine Musikerin geht nach Berlin, die andere hat keine Band. Letztere, wir ahnen es, ist Maria Antonia Smalley. Diese stellt eine Band aus verschiedenen Musikern zusammen, nennt diese Chapaue Claque und dann geht es los. Tourneen mit Northern Lite, TV Auftritte, Teilnahmen am Bundesvision Song Contest – Maria wird europaweit bekannt und zum Gesicht der Thüringer Popszene. Sie ist viel unterwegs, arbeitet viel, verdient Geld, eine tolle Zeit. Aber reicht das? Nein. 2016 befindet sich die Musikerin in einer „totalen Schieflage“, wie sie es nennt. Nach 10 Jahren hat sie das Gefühl „sich einfach mal freischütteln zu müssen und ihre Kraft neu zu bündeln um sich neu zu definieren“. Maria ist mehr als die Sängerin von Chapeau Claque. Da gibt es z. B. noch ein Studium an der Bauhausuniversität in Weimar, welches auf Vollendung wartet. Ein wichtiger Baustein in ihrem Leben. Seit dem Abschluss ihres Studiums arbeitet sie für verschiedene Radiosender. Sendeanstalten wie den Deutschlandfunk beliefert sie seit Jahren mit Kulturreportagen und Radiofeatures.

Vorprogrammierter Konflikt und neue Band

Und dann gibt es auch noch die Möglichkeit, fern des Popbusiness privates Chaos in ihr Leben zu lassen:

Die dreifache Mutter und ehemalige Chapaue Claque Sängerin Maria Antonia Schmidt im Kinderzimmer.

Drei Kinder, Familienleben und Popstarkarriere passen nicht wirklich zusammen, ist sich die junge Mutter sicher. Deshalb ist sie froh „vor einen solchen vorprogrammierten Konflikt die Kurve geschafft zu haben“.

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Musiziert wird aber weiterhin. Abends auf der Couch entsteht die Musik für ihr neustes Projekt.

Die Ex Chapaue Claque Sängerin produziert Musik für ihr Projekt Circle of Square auf dem heimischen Sofa.

Mit ihrem Mann Alex Smalley gründet sie 2023 die Band Circle to Square. Erste Auftritte finden im Franz Mehlhose und auf dem Petersberg in Erfurt großen Anklang. Und so soll es weitergehen: Mit Musik, die beide wirklich wollen im Gleichklang mit ihrer familiären Situation: Kleine Kinder werden größer und so wird es immer mehr Zeit für die Musik geben.

Seit ihrem Studium lebt Maria in Weimar. Die „10 Minuten nach Erfurt“ legt sie dabei oft zurück. Ihre Eltern, Freunde, das kulturelle Angebot und auch Auftritte mit Circle to Square führen sie regelmäßig in die Landeshauptstadt. Ob sie wieder in Erfurt leben wird weiß sie allerdings nicht. Anscheinend lässt es sich auch in Weimar gut aushalten.

Maria Antonia Schmidt von Circle to Square im Park An der Ilm in Weimar

Maria Antonias Musikprojekt „Circle to Square“ findet sich hier.

 

 

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