Kromsdorf und Tiefurt
Ein Weg zwei Schlösser
Menschen in Büstenform
Wir sind nach Weimar gefahren. Genauer gesagt nach Kromsdorf bei Weimar und dann nach Tiefurt in Weimar gelaufen. Beide Orte zeichnen sich dadurch aus, dass sich dort ein Schloss befindet. In Tiefurt ein kleines mit einem riesigen Park. In Kromsdorf ein größeres mit einem kleinen Park. Verbunden sind die beiden Orte durch einen Weg an der Ilm.

Wir beginnen am Schloss Kromsdorf. Die Gebäude sind bei unserem Besuch nicht zugänglich. Auf einer Internetseite werden Räumlichkeiten des Schlosses zur Miete für Events angeboten. So wenden wir uns dem Schlossgarten zu. Hier fallen Büsten auf, die sich in der Grenzmauer des Parks befinden. Diese Steinbüsten, 64 sind es, zeigen Menschen aus der ganzen Welt. Vom Schwedenkönig Karl, dem 12., über einen japanischen Kaiser bis zum „Mädchen von Chios“ ist dort eine bunte Mischung verschiedenster Menschen in Büstenform anzutreffen.

Warum gerade diese um das Jahr 1700 dort aufgestellt werden, ist heute nicht bekannt.
Exotischer Anblick
Der Weg vom Schloss durch den Garten führt zur Ilm. Genau unsere Richtung. Auf dem schmalen Weg nach Tiefurt müssen sich Radfahrer und Fußgänger immer wieder arrangieren, da dieser auch Teil des Ilmradwegs ist. So erreichen wir den Park von Schloss Tiefurt.

Wir wenden uns dem Schloss zu, wobei wir auf die Dorfkirche stoßen. Die Christophoruskirche ist eng mit der Geschichte des Schlosses verbunden, existiert aber schon bevor in Tiefurt Schloss und Park gebaut werden. Die Kirche ist geöffnet. Im Inneren überrascht der Altar. Dieser wird von einem Zierdach überspannt, welches von vier Palmenstämmen getragen wird.

Ein eher exotischer Anblick in einer Thüringer Kirche.
Gedenksteine, Gartengebäude und Blumenrabatten
In den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden des Schlosses befindet sich eine Gaststätte. Hier pausieren wir bei Kaffee und Kuchen. Das eigentliche Schloss, welches u. a. Herzogin Anna Amalia als Sommersitz dient, ist heute als Museum zugänglich. Neben dem Haupthaus gibt es ein kleineres Nebengebäude. Verbunden sind diese durch einen überdachten Gang.

Das Ganze sprengt nicht die Dimension eines – sicherlich – schönen Hauses. Zum Schloss wird das Ganze aber erst durch den Schlosspark. Dieser befindet sich auf beiden Seiten der Ilm, wobei der Teil links des Flusses der weitaus größere ist.
Ansonsten finden sich auf dem Areal diverse Gedenksteine, Gartengebäude und Blumenrabatten in einem gepflegten Umfeld.

Wir verlassen den Park über einen Trampelpfad rechts der Ilm, der uns in die landwirtschaftlich geprägte Umgebung unseres Ausflugs entlässt.
Kromsdorf erreichen wir wieder nach einem guten Kilometer Feldweg. Vorbei am Schloss, jetzt wieder „Schloss Kromsdorf“, geht es dann zum zurück zum Parkplatz.

Fazit:
Die beiden Schlösser und Umgebung sind ideal für einen klassischen Sonntagsausflug von Erfurt. Neben den Schlössern und dem Park lohnt sich auch immer wieder der Blick auf die Ilm, die sich hier gerne von ihrer schönsten Seite zeigt.
Mit dem Pkw erreicht man Kromsdorf in ca. 45 Minuten. Für die Anreise mit dem ÖPNV empfiehlt es sich, die Tour „umzudrehen“. Wer in Tiefurt startet, kann mit Bahn und Weimarer Stadtbus auch in gut 40 Minuten von Erfurt an das Ziel gelangen. Besonders einfach ist die Anreise mit dem Fahrrad. Wer von Weimar den Ilmradweg flussabwärts folgt, kommt automatisch durch den Park von Schloss Tiefurt.