Foto: Melanie Trinks/SWE, egapark

Keine Pause für die Gärtner

Bevor die kalte Jahreszeit Einzug hält, wartet auf den Gärtner viel Arbeit, Laub wegräumen, empfindliche Pflanzen abdecken, verwelkte Pflanzenteile zurückschneiden, Frühblüher in den Boden bringen, Gartengeräte einmotten und den Teich oder Pool auf Frost und Schnee vorbereiten. Das ist im Kleingarten auf 300 Quadratmetern nicht anders als in der extragroßen Variante, dem egapark mit 36 Hektar. Auf dem Festplatz oder an der Wasserachse – die großen Kübelpflanzen des egaparks sind richtige Hingucker. Bevor die Pflanzen ihren Platz im Winterquartier beziehen können, erhalten sie von den Gärtnern wie Melanie Trinks einen Rückschnitt, damit sie nicht so viel Platz benötigen. Für eine schöne Form sorgt dann erst der Frühjahrsschnitt. Die Dahlien in mehr als 250 Sorten werden ausgegraben, etikettiert und ins frostfreie Winterquartier gebracht. Hier hat Gärtnermeister Uwe Schachschal die Regie.
Die Techniker sind jetzt ebenfalls im Großeinsatz: Auf der großen Wiese, im Liliengarten, im Japanischen Fels- und Wassergarten – 56 Pumpen sind an 24 Wasserspielen im Einsatz. Ab November werden die Anlagen abgestellt. Wenn die Meteorologen im Frühjahr keine Minusgrade mehr vorhersagen, werden die Wasserspiele aller Art wieder in Betrieb genommen. Zu den Wasseranlagen gehören auch die Badebecken und der beliebte Matschplatz im GärtnerReich.

Mehr als 300 Töpfe und Kübel

Blätter, soweit das Auge reicht. Viele stattliche Bäume schmücken den Park. In Herbstfärbung ist ihr Laub eine wahrliche Zierde. Nach dem Laubfall sind 116.000 m² Wege und Plätze, 49.000 m² Gehölzflächen, 28.000 m² Staudenflächen und 108.000 m² Rasenflächen von Blättern zu befreien. Der dabei entstehende Laubberg ist 385 m³ groß. Das Laub kommt zur Kompostierung auf die Deponie Schwerborn.
Der Einzug der Palmen ins Winterquartier dauert mehrere Tage. Die übermannshohen Pflanzen werden mit Gabelstaplern im Park eingesammelt und ins Winterquartier gebracht. Das Team von Meisterbereichsleiterin Melanie Trinks hat alle Hände voll zu tun. Wann die grünen Riesen in die Winterruhe geschickt werden oder im Frühjahr wieder in die Sonne dürfen, entscheidet sie. Anpacken müssen dann viele Hände, immerhin sind mehr als 300 Töpfe und Kübel verschiedenster Größen zu bewegen. Viele Erfahrungen dazu hat Melanie Trinks aus der Zusammenarbeit mit ihrem Vorgänger mitgenommen, dem egapark-Urgestein Jürgen Meister. In diesem Jahr ist der Umzug der großen Kübelpflanzen für die 45. und 46. Kalenderwoche geplant. Die wertvollen Pflanzensammlungen wie Pelargonien oder Fuchsien (ca. 1000 Töpfe) wollen ebenfalls frostfrei überwintert werden. Dazu bietet das Überwinterungsgewächshaus mit Nebengebäuden ausreichend Fläche. Für Pflege- und Schnittmaßnahmen benötigt es genügend Raum, um die Pflanzen auf das Ausquartieren im Frühjahr vorzubereiten.

Preisregen für den egapark zur diesjährigen Bundesgartenschau

Bevor die Wintervorbereitungen im Park angelaufen sind, hat das egapark-Team noch einmal seine hervorragende Expertise bewiesen, was die Ausgestaltung von Hallenschauen betrifft. Aus der diesjährigen BUGA-Stadt Mannheim kehrten das egapark-Team und die Gestalterin, Landschaftsarchitektin Ingrid Theurich mit Preisen und Medaillen dekoriert zurück. Die BUGA-Hallenschau des Landesverbandes Gartenbau Thüringen unter dem Titel „Das grüne Herz“ wurde bis zum letzten Tag der BUGA gezeigt. Landschaftsarchitektin Ingrid Theurich und das Aufbauteam der Erfurter Garten- und Ausstellungs gGmbH (ega) wurden für diese hervorragende Präsentation des Bundeslandes mit seinen Sehenswürdigkeiten und seiner historischen und gartenbaulichen Geschichte mit einer Großen Goldmedaille der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) gewürdigt. Den Ehrenpreis des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft vergab das Preisgericht an die Erfurter Garten- und Ausstellungs gGmbH für das ausgefallene Sortiment an Solitärpflanzen in hervorragender Qualität. egapark-Floristin Connie Squara stellte das Rosenwunder von Thüringen floristisch meisterhaft dar. Es geht auf eine Legende im Zusammenhang mit der Heiligen Elisabeth zurück. Als Elisabeth von Thüringen lebte diese als Schlossherrin, war jedoch mit dem verschwenderischen Lebensstil auf der Wartburg nicht einverstanden und verschenkte heimlich Brot an die Armen. Als sie dabei von ihrem Mann ertappt und gefragt wurde, was denn in ihrem Korb sei, antwortete sie mit „Rosen“. Zum Beweis musste sie das Tuch heben, und zu ihrer Rettung – und Überraschung – befanden sich tatsächlich Rosen darin.

Der egapark hat folgende Auszeichnungen der BUGA Mannheim 2023 erhalten:

5x Gold: für die Kübelpflanzen, u. a. Zierefeu, Wandelröschen, Zitronenverbene, Zieringwer, Prinzessinnenstrauch, Feige, Kreppmyrthe, Passionsblume, Ziersalbei
1x Silber: für Floristik von Cornelia Squara „Das Rosenwunder der Heiligen Elisabeth“
1x Ehrenpreis: des Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft für ein ausgefallenes Sortiment an Solitärpflanzen in hervorragender Qualität

 

Quelle: SWE