Persönliche Erinnerungen sollen Ausstellung bereichern
Hinter oftmals tristen Fassaden von Garagen und Garagenbatterien, die hier im Osten Deutschlands Ortsbilder bis heute prägen, stecken viel mehr als einfach nur Räumlichkeiten zum Abstellen von PKW, Transportern, Mopeds und Motorrädern:
Denn ausgestattet mit Tisch, Stühlen, Bierkasten, Werkzeugsortiment fungieren oder fungierten sie – nicht selten seit Jahrzehnten – als tradierte Treffs für Familien und Freundeskreise, als (männliche?) Rückzugsorte und „Frei(t)räume“. Garagen waren und sind auch Gründungsorte von Unternehmen, (Tüftler-)Werkstätten, auch Schauplätze krimineller Aktivitäten. Doch ebenso finden sich hinter Garagentoren Orte von Jugendkultur, Konzert- und Übungsräume.
Während Garagen einerseits mit Auslaufen von Pachtverträgen und daraus resultierendem Abriss und insgesamt durch Immobilienbebauungen bedroht sind, sind sie in den sozialen Medien im Trend. Denn sie berühren alltägliche Fragen des Zusammenlebens und bieten Räume für Zukunftsvisionen, wofür auch das Chemnitzer Projekt #3000 Garagen der Kulturhauptstadt 2025 steht.
Für die Ausstellung „Garagen-Geschichten“ ab September 2024 im Erfurter Museum für Thüringer Volkskunde erforschen Studierende der Universität Jena – Seminar für Volkskunde/Kulturgeschichte – das Phänomen „Garage“ in Historie und Gegenwart. Museumsverwaltung und Studierende freuen sich, wenn Interessierte ihre persönliche Garagengeschichte für die Ausstellung zur Verfügung stellen. Dies kann ein Text sein von ca. 600 Zeichen, für den die Erlaubnis erteilt wird, ihn in der Ausstellung (ausschließlich unter Nennung der Initialen des Namens) zu verwenden.
Gesucht werden für die Ausstellung ebenso Leihgaben – das können Fotos sein und/ oder hinsichtlich der Garagengeschichte wichtige Dinge. Alle Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt.
Beiträge können bis zum 10. Juni 2024 per E-Mail an volkskundemuseum@erfurt.de oder per Post an das Museum für Thüringer Volkskunde, Juri-Gagarin-Ring 140a, 99084 Erfurt gesendet werden. Rückfragen können unter 0361 655-5600 gestellt werden.
Quelle: Pressemitteilungen der Landeshauptstadt Erfurt