Foto: Gruppenbild mit Ehrengästen/FH Erfurt, Grit Göbel

Absolvent:innen Bachelor Soziale Arbeit im fachlichen Schwer-punkt Jüdische Soziale Arbeit feierlich verabschiedet

FH Erfurt vermittelt mit dem in Deutschland einmaligem Studium Handlungskompetenzen zur Berücksichtigung jüdischer Aspekte in der sozialen Arbeit.

Am Dienstag, 16.01.2024, wurden an die 24 Absolvent:innen des aktuellen Jahrgangs die Bachelorurkunden Soziale Arbeit im fachlichen Schwerpunkt Jüdische Soziale Arbeit während der Feierstunde im Rathausfestsaal der Stadt Erfurt überreicht. Vier weitere Studierende, welche sich derzeit noch im Bachelorstudium befinden, erhielten wie alle Absolvent:innen ihre Zertifikatsurkunde Jüdische Soziale Arbeit. Zu den Ehrengästen gehörten der Ministerpräsident des Freistaats Thüringen, Bodo Ramelow, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, der Direktor Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, Aron Schuster, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Thüringen, Prof. Dr. Reinhard Schramm, und der Rektor der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg, Prof. Dr. Werner Arnold.
Von Seiten des Zentralrats der Juden in Deutschland, der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. und vom Rabbinerseminar wurde im Jahr 2006 der Bedarf einer Graduierung von Mitarbeiter:innen jüdischer Gemeinden und Institutionen an die Fachhochschule Erfurt herangetragen. Seit 2007 besteht die Kooperation der FH Erfurt mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland. Im gleichen Jahr startete das berufsbegleitende Studium. Und nachdem 2011 erneut immatrikuliert wurde, gehören die heutigen Absolvent:innen dem dritten Jahrgang an. Die Fachhochschule kooperiert zur Durchführung dieses berufsbegleitenden Studiums zudem mit der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg.
„Das berufsbegleitende Studium ermöglicht den Absolventinnen und Absolventen eine schnelle Integration in die Gemeindearbeit, was zu einer weiteren Bereicherung des jüdischen Lebens in Thüringen und Deutschland führen wird. Sie ist ein wichtiger Beitrag für die Integration von Minderheiten in unserer Gesellschaft und Sicherung einer religiösen und kulturellen Vielfalt in unserem Land“, so Prof. Dr. Frank Setzer, Präsident der Fachhochschule Erfurt.

Wertvoller Beitrag für die Soziale Arbeit

Mit dem Studium der Sozialen Arbeit im fachlichen Schwerpunkt Jüdische Soziale Arbeit hat die FH Erfurt ein Angebot geschaffen, welches in Deutschland einmalig ist. Die Studierenden erhalten die Handlungskompetenz jüdische Aspekte in der Sozialen Arbeit zu berücksichtigen.
Ministerpräsident Bodo Ramelow: „Zu sehen, wie viele Projekte in Thüringen gemeinsam mit Jüdinnen und Juden auf die Beine gestellt werden und unsere Gesellschaft bereichern, erfüllt mich immer mit großer Freude. Für das einmalige Angebot an unserer Fachhochschule möchte ich mich bei allen Beteiligten in Heidelberg, Erfurt und beim Zentralrat der Juden in
Deutschland bedanken. Dieser fachliche Schwerpunkt leistet einen wertvollen Beitrag für die Soziale Arbeit in den jüdischen Gemeinden und Institutionen. Allen Absolventinnen und Absolventen gratuliere ich ganz herzlich.“
Das Studium befähigt auch dazu, die Auswirkungen politischer Prozesse, des sozialen und des demographischen Wandels auf Lebenslagen zu erkennen, die Folgen zu analysieren und Handlungsmöglichkeiten zu benennen – Handlungskompetenz für die Arbeit in jüdischen Gemeinden, Einrichtungen und Organisationen zu erwerben.
„Jeder sollte seine Religion auf seine Weise leben können. Das ist Religionsfreiheit. Das ist der Geist des Grundgesetzes. Nur wenn wir jedem dieses Recht gewähren, wird der Geist des Grundgesetzes in seiner Vielfalt und Pluralität gelebt werden. Sie werden ein wesentlichster Baustein davon sein“, so Ramelow weiter in seinem Grußwort an die Absolvent:innen.

 

Quelle: Fachhochschule Erfurt