Foto: Augustiner Kloster/Archiv ich liebe Erfurt

Reformationstag am 31. Oktober

Im Augustinerkloster beginnt 9.30 Uhr ein Kantaten-Gottesdienst mit Nicholas Baines (Bischof aus Leeds) und Senior Dr. Matthias Rein. Augustiner-Kantorei, Andreas-Kammerorchester und Solisten führen die Kantate “Ein feste Burg ist unser Gott“ von Johann Sebastian Bach unter Leitung von LKMD Ingrid Kasper auf. Anschließend gibt es einen Empfang des Freundeskreises des Augustinerklosters im Kreuzgang und Sonderführungen durch Augustinerkloster, Bibliothek und Elisabethkapelle im Nikolaiturm sowie die Familienführung „Die sieben Leben des Klosterkaters Augustinus“. 18 Uhr folgt ein Abendgebet mit Luthers Abendsegen.

Hintergrund

Laut Überlieferung hat der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther am Tag vor Allerheiligen im Jahr 1517 an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg 95 Thesen zu den Themen Ablass und Buße angeschlagen, um eine akademische Diskussion darüber herbeizuführen. Im Kern bestritt er die herrschende Ansicht, der Ablass sei die Voraussetzung, den Menschen von der Sünde zu erlösen. Die von ihm eingeleitete Reformation hatte weitreichende Folgen. So ist es gemäß dem „Priestertum aller Gläubigen“ für evangelische Gemeinden selbstverständlich, dass auch Laien nach einer Ausbildung Gottesdienste halten sowie Mitglied der Kirchenleitung sein können. Außerdem werden Frauen zu Pastorinnen ordiniert. Unmittelbar mit der reformatorischen Bewegung ist das evangelische Pfarrhaus entstanden und Pfarrer gründeten Familien. Luther hatte selbst durch seine Heirat mit Katharina von Bora das Ende des Zölibates für die evangelischen Geistlichen eingeleitet. Weltlichen Bezug erlangte Luthers Wirken, indem er dafür gesorgt hatte, dass Kommunen eigene Sozialhaushalte bekamen.

Quelle: EKM/Red.