Vikarin will Hemmschwellen vor Kirchen für junge Menschen senken

Am 15. April soll in Thüringen erstmals ein Techno-Rave in einer Kirche stattfinden: Unter dem Motto „Rave like God“ von 16 bis 22 Uhr in der Predigerkirche. Die Tanzparty wird gemeinsam mit der Evangelischen Jugend und dem Nachtclub „Kalif Storch“ geplant. Vor allem junge Menschen sollen erreicht werden, die sonst kaum einen kirchlichen Bezug haben. Ein karitativer Zweck ist inbegriffen: Die Besucher müssen neben dem Eintrittsgeld am Eingang eine Lebensmittelspende für die Erfurter Tafel abgeben. Über Instagram gibt es Infos zu dem Projekt: https://www.instagram.com/ravelikegod_ef/?hl=de.

„In manchen Großstädten haben Kirchen schon ihre Türen geöffnet für Techno-Andachten und ähnliche Formate. Techno ist eine Musikrichtung, die vor allem junge Menschen bewegt, sie steht für das Loslassen von Druck und Stress des Alltags, für Freiheit und Fantasie“, erklärt Anne Heisig als Initiatorin des Projektes. Eingeladen sind Interessierte jeden Alters, aber besonders junge Menschen, deren Lebenswelt oft kaum Berührungspunkte mit kirchlichen Angeboten hat. „Viele Menschen empfinden Kirche als verschlossenen, fremden Ort. Ich will die Hemmschwellen senken, so dass sie Kirche mit Leben erfüllt spüren und sich willkommen fühlen. Bei der Tanzparty sollen sie Gelegenheit haben, ein Gotteshaus mit positiven Gefühlen zu erleben und sich beim Tanzen berühren lassen“, sagt die 31-jährige Vikarin aus Erfurt. „Kirche und Gesellschaft sollen näher zusammen kommen“, so Heisig.

Anne Heisig ist selbst Musikerin

Innerhalb ihrer Ausbildung zur Pfarrerin muss sie ein Projekt mit und für die Gemeinde umsetzen. Dadurch kam die Idee des Techno-Rave auf. Anne Heisig ist selbst Musikerin, mit „Folk-Musik, Singer-Songwriter, Reggae und Pop“ beschreibt sie ihren Stil (http://anne-heisig.de). „Ich habe die Musik für mich schon früh als ein Mittel entdeckt, das mich weit weg brachte. Weg aus dem Alltag, aus eingefahrenen Denk- und Fühlmustern, weg aus der Provinz – geographischer oder geistiger Art“, schreibt sie auf ihrer Website.

Gemeinsam mit ihrer Projektgruppe musste sie viele Herausforderungen meistern wie das Bereitstellen von Toiletten und Garderoben. Auch Geld für die Ausgaben musste beschafft werden, so dass unter anderem im Kapitelsaal des Predigerklosters ein nachhaltiger Kleiderbasar mit Kaffee und Kuchen stattfand. Die Predigergemeinde unterstützt das Vorhaben mit 1.500 Euro und der Kirchenkreis mit 1.000 Euro.

 

Quelle: EKMD