Foto: Flamingos/Thüringer Zoopark Erfurt

Nachbarschaftsstreitigkeiten

Sie sind zwar nicht rosa, dafür aber klein und flauschig: Das ersten fünf Küken der
Rosaflamingos sind geschlüpft und erobern nicht nur die Herzen der Tierpfleger. Somit
hat es also begonnen – das diesjährige große Schlüpfen bei den Wasservögeln. Weitere
Eier liegen noch in ihren Sandnestern, es kann sich jederzeit ein weiteres Küken aus
dem Ei pellen – dieser Vorgang kann einen ganzen Tag dauern, denn die kleinen Vögel
müssen aus eigener Kraft ihre harte Schale aufpicken.
Für die Zoo-Besucher ein echtes Highlight, denn sie können aus nächster Nähe das
Brüten und Schlüpfen miterleben. Die Kolonie hat sich auch dieses Jahr wieder dazu
entschieden, unmittelbar vor der Besucherscheibe zu brüten. Lautstärke, ein gewisses
Maß an Stress und Nachbarschaftsstreitigkeiten sind ihnen also keineswegs fremd. Sie
brauchen den Druck der Gruppe, um erfolgreich zu brüten.

Mit zwei bis drei Jahren voll ausgefärbt

An der Brut und Aufzucht der Jungtiere – die, anders als man es von Flamingos kennt,
einen kurzen geraden Schnabel und kurze kräftige Beine haben – sind beide Elterntiere gleichermaßen beteiligt. Die Küken erhalten eine von beiden Elterntieren
produzierte Kropfmilch, welche rot gefärbt ist. Wenn die Küken einmal rot verfärbt
sein sollten, dann bluten sie nicht, dann ist einfach etwas Futter danebengegangen.
Die Erfurter Gruppe zählt 42 erwachsene Tiere und könnte im Laufe des Sommers um
14 Jungtiere wachsen. Mit vier bis sieben Tagen verlassen die Küken in Begleitung der
Eltern das Nest. Nach 65 bis 90 Tagen werden die Jungvögel flügge. Es dauert mehrere
Wochen bis die Küken in die Höhe wachsen und die Schnäbel die für Flamingos
typische gekrümmte Form annehmen. Mit zwei bis drei Jahren sind sie voll ausgefärbt.

Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt