Foto: Gebäude IHK Erfurt/IHK Erfurt

 

FIF-Projekt der Thüringer Kammern vor Neuausrichtung

Aus dem gemeinsamen Projekt der Thüringer Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern „FIF“ (Förderung der beruflichen Integration ausländischer Fach- und Arbeitskräfte) resultiert seit Beginn im Dezember 2015 jede 7. Vermittlung nach Thüringen Zugewanderter in Thüringer Unternehmen. Ein Anteil zwischen 10 bis 15 Prozent aller Vermittlungen in Thüringen in Praktika, Ausbildung oder Arbeit erfolgte somit durch das Projekt.
„Nach sieben Jahren Laufzeit können wir selbstbewusst von einer Erfolgsgeschichte sprechen. Das FIF-Projekt erreichte dabei eine herausragende Position in der Thüringer Projektlandschaft. Die Integration von Geflüchteten und Migranten in den Thüringer Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bleibt eine Herausforderung, die wir mit unseren Erfahrungen und gewachsenen Strukturen weiter flankieren werden“, resümiert Thomas Fahlbusch, Abteilungsleiter Aus- und Weiterbildung bei der IHK Erfurt.
Etwa 3.000 Zugewanderte konnten bisher bei der Integration in Thüringer Unternehmen aus gewerblich-technischen und kaufmännischen Bereichen, Hotellerie, Gastronomie, Transport, Lager, Logistik oder im Handel begleitet werden. Der direkte Kontakt zu den Unternehmen, bei denen der konkrete Bedarf ermittelt wird, ist dabei die Basis für die positiven Ergebnisse. Rund 80 Prozent sind Geflüchtete und stammen aus Ländern wie Syrien, Afghanistan, Iran, Irak, Türkei oder der Ukraine.

FIF 2.0 startet neu durch

Die Erfahrungen aus dem FIF-Projekt zeigen, dass viele Firmen in Thüringen bereit sind, ausländische Bewerber einzustellen und tatsächlich davon profitieren. Nicht zuletzt aufgrund der Integrationserfolge und der weiteren Zuwanderung an Menschen mit Migrationsgeschichte oder Fluchthintergrund haben die Thüringer Wirtschaftskammern mit Unterstützung des Freistaates Thüringen für das Jahr 2023 das Projekt FIF 2.0 neu aufgelegt. Insbesondere die Umsetzung des neuen Chancenaufenthaltsrechts und der zu erwartenden weiteren Migrationspakete stehen dabei neu im Fokus. Auch sollen berufliche Perspektiven für Menschen mit bislang schlechter Bleibeperspektive eröffnet werden.
Darüber hinaus will das Projekt in der neuen Phase im Besonderen Menschen aus prekärer Beschäftigung oder Helfertätigkeiten zielgerichtet bei der beruflichen Integration unterstützen und somit deren Bleibeperspektive durch Vermittlung in eine qualifikationsgerechtere Beschäftigung oder einen adäquaten Ausbildungsplatz verbessern.

Hintergrund

Das durch den Freistaat Thüringen kofinanzierte Gemeinschaftsprojekt FIF der Thüringer Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern begleitet seit Dezember 2015 vor allem Geflüchtete und Migranten erfolgreich in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Insgesamt sieben Thüringer Integrationsberater/innen leisten hierbei einen wichtigen Beitrag, den schwierigen Prozess zwischen offenen Stellen und ausländischen Bewerbern zu organisieren.
Insgesamt wurden im Gemeinschaftsprojekt der Thüringer Wirtschaftskammern mehr als 2.900 Teilnehmer aus der Zielgruppe Zugewanderter mit Wohnsitz in Thüringen begleitet. Das Projekt kann dabei rd. 7.750 durchgeführte Einzelgespräche mit Bewerbern und mehr als 8.000 Unternehmensberatungen vorweisen. Mit einem Anteil von mehr als 80% sind es vorwiegend Geflüchtete aus Ländern wie Syrien, Afghanistan, Iran, Irak, Türkei oder Ukraine, die mit Unterstützung des Projektes in Thüringen eine neue berufliche Heimat finden, während rd. 20% der Teilnehmenden aus EU- und Drittstaaten kommen. Dieser Anteil stieg in den letzten 3 Jahren um 15% Prozent. Durch die intensive und individuelle Betreuung konnten in den letzten 7 Jahren insgesamt 1.561 Vermittlungen realisiert werden: 646 in ein berufsorientierendes Praktikum, 182 eine ausbildungsvorbereitende Einstiegsqualifizierung, 423 einen Ausbildungs- und 310 in einen Arbeitsvertrag.
Die IHK Erfurt kann in ihrem Kammerbereich in 7 Jahren FIF Projekt Resultate vorweisen, die sich sehen lassen können: Wie die Bilanzierung ausweist, absolvierten von den fast 1.000 Teilnehmenden rd. 250 ein berufsvorbereitendes Praktikum, 79 eine Einstiegsqualifizierung, 172 nahmen eine Ausbildung in Berufen im gewerblich-technischen und kaufmännischen Bereich, in Hotel, Gastronomie, Transport, Lager, Logistik oder im Handel auf und 105 konnten in ein Arbeitsverhältnis vermittelt werden.

 

Quelle: IHK Erfurt