Mit im März wieder länger werdenden Tagen erwacht auch die heimische Natur. Insbesondere Amphibien kommen im zeitigen Frühling in Paarungsstimmung und wandern aus ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern. Oftmals wird jedoch ihr Weg dorthin von einer stark befahrenen Straße zerschnitten, deren Überquerung für die bei kühler Witterung sehr langsamen Tiere tödlich endet.

Paarungsfreudige Tiere gehen im Frühjahr auf gefährliche Wanderschaft

Um hohe Verluste unter den besonders geschützten Amphibienarten zu vermeiden, baut das Umwelt- und Naturschutzamt an bekannten Problempunkten mobile Schutzzäune auf, an denen die ankommenden Amphibien in Fangeimern gesammelt und über die Straße gebracht werden. Aktuell werden solche Zäune bei Hochstedt (Heinrich-Queva-Straße und Sömmerdaer Straße) und in Windischholzhausen (Alfred-Brehm-Straße und Schellrodaer Straße) aufgebaut. Am Waldhausteich im Steigerwald und an der Bodenfeldallee in Marbach wurden bereits dauerhafte Schutzanlagen mit Tunneln unter der Straße installiert, die nicht mehr betreut werden müssen.

Sind an den mobilen Zäunen die Fangeimer im Boden eingegraben, muss hingegen mindestens einmal täglich kontrolliert werden, ob sich darin Tiere befinden. Neben Kröten, Fröschen und Molchen können auch Mäuse und andere Kleintiere in die Eimer fallen und verenden, wenn sie nicht rechtzeitig herausgefangen werden. Dafür werden immer wieder ehrenamtliche Helfer gesucht, die bereit sind, wochentags und auch am Wochenende morgens oder abends den Zaun zu kontrollieren. Hier ist jede Unterstützung willkommen, denn wenn mitunter mehrere Hundert Erdkröten gleichzeitig am Schutzzaun ankommen, werden engagierte Helfer benötigt. Vor allem für Kinder und Jugendliche ergibt sich dabei eine tolle Möglichkeit, die sonst eher heimlich lebenden Tiere ganz aus der Nähe zu erfahren und sich aktiv für Naturschutz einzusetzen.

Da die Anzahl der eingesammelten Amphibien erfasst und eine tägliche Kontrolle über mehrere Wochen organisiert werden muss, sollten sich Interessenten direkt mit der Naturschutzbehörde der Stadt Erfurt (Tel. 0361 655-2558 oder -2553, naturschutzbehoerde.umweltamt@erfurt.de) in Verbindung setzen.

 

Quelle: Pressemitteilungen der Landeshauptstadt Erfurt