Die Uhrdaer Linden bei Magdala
Wald, Grotte und ein Schatz
Zu DDR-Zeiten ein großes Volksfest
2019 wird bei Magdala ein Schatz gefunden. Bei den Uhrdaer Linden entdeckt eine Jägerin verschiedene Münzen aus dem Mittelalter. Der „Uhrdaer Lindenschatz“ wird zwar abtransportiert, die Urdaer Linden aber bleiben vor Ort. Wir haben diesen einen Besuch abgestattet und uns auch die weitere Umgebung angeschaut.
Gestartet sind wir etwas außerhalb von Magdala. Hier befindet sich am Ende der Straße „Zur Grotte“ ein Parkplatz. Schon nach wenigen Metern unserer Wanderung ergibt dieser Straßenname Sinn: Auf dem Gelände eines Festplatzes finden sich mehrere gemauerte Objekte, die teils wie Grotten gestaltet sind.
Warum diese dort in der Nähe des Kriegerdenkmals stehen, erschließt sich erst mal nicht. Ein Anruf bei der Gemeinde Magdala einen Tag später bringt als erste Erkenntnis: Die Objekte werden gebaut, um das Gelände im Stil der damaligen Zeit attraktiver zu machen. Weitere Recherchen ergeben, dass die Idee dazu schon vor dem 1. Weltkrieg entsteht mit dem erklärten Ziel, „unterhalb des Pfarrholzes eine Kunstgrottenanlage zu errichten“. Zu DDR-Zeiten ist das Grottenfest ein großes Volksfest und zieht jedes Jahr viele Besucher nach Magdala. In den 1990“er Jahren schläft diese Tradition ein, wird aber wieder belebt – seit einigen Jahren wird wieder Grottenfest in Magdala gefeiert.
Kaffee und Kuchen im Gasthof
Das alles wissen wir nicht, als wir unseren Weg in Richtung der Uhrdaer Linden fortsetzen. Und den Abzweig zu diesen verpassen wir auch. Am südlichen Rand des „Döbritscher Holz“ genannten Waldes laufen wir, den Blick in die Thüringer Landschaft gerichtet, am Standort der Linden vorbei.
Gut, dass es noch ein weiteres Ziel gibt. Als äußersten Punkt der Wanderung haben wir bei der Planung unserer Wanderroute den Ort Vollradisroda festgelegt. Über ausgebaute und teils verwilderte Wege steuern wir diesen an, denn:
Hier gibt es einen Gasthof. Nach Kaffee und Kuchen folgen wir der Ausschilderung zu den berühmten Linden. Das klappt diesmal gut und wir erreichen den Platz, wo der Lindenschatz im Schatten der Linden 2019 gefunden wird.
Heere ziehen mordend und brandschatzend durch die Gegend
Die im 18“Jahrhundert gepflanzten Linden werden inzwischen besonders gepflegt. Holzgestelle und andere Hilfsmittel sollen gewährleisten, dass zukünftige Besucher bei den Uhrdaer Linden diese auch antreffen.
Vor Ort findet sich auch ein großer Tisch mit Bänken, der zum Verweilen einlädt. Hier kann der Besucher die Geschichte des Schatzes in Ruhe rekapitulieren: Der Platz befindet sich in früherer Zeit am südlichen Waldrand des Döbritscher Holzes. Schon damals ein markanter Ort in Sichtweite des Dorfes Uhrda.
Dann bricht in der Mitte des 15. Jahrhunderts der Sächsische Bruderkrieg aus. Verschiedene Heere ziehen mordend und brandschatzend durch die Gegend. Eine Zeit, wo Vermögen aller Art gewaltsam den Besitzer wechseln, außer sie sind gut versteckt… . Und so haben die Münzen des Uhrdaer Lindenschatz nicht nur diesen Krieg, in dessen Verlauf Uhrda komplett zerstört wird, überlebt, sondern noch viele weitere. Wir machen uns auf den Rückweg. Zurück bleibt ein herrlicher Tag im Döbritscher Holz mit Grotte, Schatz und Linden.