Die Leuchtenburg bei Kahla

Einst eine Gefängnisburg, heute eines der schönsten Museen Thüringens

Fast 1000 Jahre Geschichte

Zwischen Jena und Rudolstadt thront die beeindruckende Leuchtenburg hoch über der Saale. Sie ist neben der Wartburg eine der bekanntesten Burgen Thüringens. Im Jahre 1220 wurde die Burg als Stammburg der Herren von Lobdeburg-Leuchtenburg erstmals in einer Urkunde erwähnt. Über die nächsten Jahrhunderte diente sie als Amtssitz und Wehrburg. Die Turmwächter im 30 Meter hohen Bergfried hatten ein wachsames Auge über das Saaletal.Im Dreißigjährigen Krieg hielt sie einer Belagerung stand. Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Leuchtenburg als Gefängnis, Armenhaus und Irrenhaus genutzt. Bis 1871 dauerte diese dunkle Phase.

Jugendliches Lachen und Optimismus kehrten in das Torhaus zurück, als dort 1921 die erste Jugendherberge Thüringens eröffnet wurde. Als diese 1997 ihre Pforten schließen musste, fiel die Burg in einen 13jährigen Tiefschlaf.

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Fü die Leuchtenburg braucht man nicht unbedingt perfektes Wetter. Zu jeder Jahreszeit haben die Landschaft und die Umgebung ihren Reiz, wie hier im schneelosen Winter. Und die tollen Ausstellungen sind sowieso im Haus.

 

Porzellan – das weiße Gold

Heute erwartet die Besucher hier eine ganz besondere Sehenswürdigkeit: die Porzellanwelten Leuchtenburg. Dieses Museum entstand zwischen 2010 und 2014 und ist unserer Meinung nach eine der schönsten Ausstellungen Thüringens geworden.

Auf 3.000 Quadratmetern erleben die Besucher die Geschichte des Porzellans; besonders des Thüringer Porzellans. Die Ausstellung ist mit Schaustücken, seltenen, beeindruckenden und faszinierenden Exponaten bestückt. Multimediale Elemente bringen auch die kleinsten Besucher zum Staunen – diese Ausstellung ist wirklich auch für Kinder empfehlenswert.

Das Archiv der Wünsche

Tja, was hat es damit wohl auf sich. Das Archiv der Wünsche ist so etwas wie diese Sternschnuppengeschichte, bloß auf Porzellan umgemünzt. Ihr wißt schon – wünsch`dir was, aber verrat den Wunsch nicht!

Und so funktioniert es:

  1. Schreibe deinen streng geheimen Wunsch mit einem UV-Stift auf einen Teller.
    Sichtbar ist das Ganze natürlich nur im Schein der UV-Lampe.
  2. Trete hinaus auf den Steg der Wünsche, hoch über dem Tal.
  3. Werfe den Teller mit dem geheimen Wunsch in die Tiefe,
    wo er gnadenlos in tausend Scherben zerspringt.

Das ist alles. Schon geht dein Wunsch in Erfüllung:
Wem übrigens grade nichts einfällt, der kann auch ein albernes Selfie auf den Teller malen.

Die Leuchtenburg hat noch mehr zu bieten

Als wären die fantastischen Porzellanwelten nicht schon genug, bietet die Leuchtenburg noch einiges mehr:

  • Wechselnde Ausstellungen zur Burg und zur Geschichte
  • Die größte Vase der Welt
  • Die Leuchtenburger Porzellankirche
  • Kulinarische Events in der Burgschänke
  • Ostern und Weihnachtsmarkt auf der Leuchtenburg

Ein Besuch in den Ferien oder am Wochenende lohnt sich auf jeden Fall. Keine Stunde Fahrt und Sie sind in Seitenroda bei Kahla; am Fuße der Leuchtenburg.

Um das Wasser aus dem 80 Meter tiefen Burgbrunnen nach oben zu befördern, gab es während der Nutzung als Zuchthaus eine ganz „besondere“ Idee. Einiger der Gefangenen hatten immer Brunnendienst. So ähnlich wie ein Hamster im Käfig mussten die Gefängnis-Insassen ein riesiges Laufrad ständig in Bewegung halten. So wurde das kostebare Nass nach oben befördert. 

Der 80 Meter tiefe Burgbrunnen der Leuchtenburg
Gefängnis-Insassen mussten mit dem riesigen Laufrad das Trinkwasser nach oben befördern
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