Foto: (v. l. n. r.) Vincent Oley, Maysaa Helwa, Franziska Pullmann, Jalal Aboud, Robert Heinold, Stephan Masch/Max Thümmel
´Zusammen unterwegs: Mit der Rikscha Isolation überwinden und Integration fördern´ erhält 141.000 Euro Förderung
Erfurt. Die gemeinnützige Soziale Dienste und Jugendhilfe GmbH in Erfurt kann sich über eine zweckgebundene Förderung ihres Projektes ´Zusammen unterwegs: Mit der Rikscha Isolation überwinden und Integration fördern´ freuen. Deutschlands traditionsreichste Soziallotterie unterstützt das Vorhaben mit 141.000 Euro. Damit werden entstehende Personalkosten für die Projektleitung und -assistenz, anfallende Honorarkosten und projektbezogene Sachkosten bis Ende des 1. Quartals des Jahres 2028 sichergestellt. Der Projektstart ist für September 2025 geplant. Die Gesamtkosten dieses Sozialprojektes belaufen sich auf über 156.000 Euro.
„Ich möchte mich bei den Mitspielern der Deutschen Fernsehlotterie für jeden einzelnen Spieleinsatz bedanken. Nur durch ihr Vertrauen in die Soziallotterie sind Förderungen für soziale Ideen wie die unsere überhaupt möglich. Dank der Loskäufer können wir hier in Erfurt ein besonderes Angebot der gelebten Integration aber auch des Füreinander und Miteinanders anbieten“, freut sich Franziska Pullmann, Erfurter Standortleiterin der Soziale Dienste und Jugendhilfe gGmbH.
Viele ältere Menschen in Erfurter Pflegeeinrichtungen leiden unter sozialer Isolation und eingeschränkter Mobilität. Dies führt zu einer Verringerung ihrer persönlichen Lebensqualität und einem Zustand der gesellschaftlichen Unsichtbarkeit. Gleichzeitig gibt es ein ungenutztes Potenzial an freiwilligen Helferinnen und Helfern mit Migrationshintergrund, die auf der Suche nach Wegen sind, sich in die Gesellschaft einzubringen. Sie möchten mit hier geborenen Menschen in Kontakt kommen und sich ehrenamtlich engagieren. Das geförderte Projekt ´Zusammen unterwegs: Mit der Rikscha Isolation überwinden und Integration fördern´ wird beide Personengruppen und deren Bedürfnisse in der Landeshauptstadt synergetisch zusammenbringen. Damit wird ein Beitrag zur Verbesserung der Mobilität und Teilhabe für Ältere geleistet und gleichzeitig die Integration und interkultureller Austausch in Erfurt gefördert.
Vorbild für soziale Mobilität und Integration
Durch den aktiven Einsatz von Fahrradrikschas, welche von Ehrenamtlichen mit und ohne Migrationshintergrund gesteuert werden, wird die Idee buchstäblich angetrieben. So werden älteren Erfurtern kostenlose, regelmäßige Ausflüge mit sozialem und kulturellem Austausch ermöglicht. Im Gegensatz zu klassischen Fahrdiensten erweitern die Rikschas den Mobilitätsradius. Sie sind nicht an Straßen gebunden, erschließen Lieblingsorte in der Natur und Nachbarschaft. Der Kontakt zu den ehrenamtlichen ´Rikscha-Pilotinnen und -Piloten´ hilft, Isolation zu überwinden und fördert vielfältigen Austausch. Freundschaften können und sollen so entstehen. Ehrenamtliche mit Migrationshintergrund erleben Integration, bauen Berührungsängste ab und stärken ihren Selbstwert. Die Senioren wählen ihre Fahrer selbst aus. Dies wird durch Vorab-Treffen, in denen Erwartungen und kulturelle Besonderheiten besprochen werden, erörtert. Schulungen bereiten Ehrenamtliche auf den Umgang mit älteren Menschen vor.
„Das Projekt ist es das erste seiner Art in der Thüringer Landeshauptstadt und damit ein Vorbild für soziale Mobilität und Integration. Der direkte Kontakt zwischen unterschiedlichen Gruppen reduziert Vorurteile und fördert die gegenseitige Toleranz. Die Senioren und Migranten verlassen dabei ihre sozialen und kulturellen Komfortzonen und gehen neue Verbindungen ein. Dadurch entstehen nicht nur Begegnungen, sondern gelebte Vielfalt und ein friedliches Miteinander. Dabei helfen wir gern“, so Stephan Masch, Repräsentant der DEUTSCHEN FERNSEHLOTTERIE bei Übergabe des symbolischen Förderschecks.
Quelle: Deutsche Fernsehlotterie