Stadt erinnert zum 250. Todestag an den Erfurter Gartenbaupionier
Christian Reichart im Fokus: Denkmalumfeld neugestaltet
Ziel der Maßnahme war es, einen hochwertigen öffentlichen Raum für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, der zugleich die Persönlichkeit und das Wirken Reicharts in den Mittelpunkt rückt. Die neue Gestaltung verbindet denkmalgerechte Zurückhaltung mit moderner Aufenthaltsqualität: Beton-Sitzelemente mit Holzauflage sind radial zur Statue des Erfurter Ratsmeisters angeordnet, die den Mittelpunkt der Anlage bildet. Ergänzt wird die Fläche durch eine neue Informationstafel mit Hintergrundwissen zum Leben und Wirken Reicharts. „Christian Reichart hat mit seinem Wissen, seinem Pioniergeist und seiner Weitsicht das Fundament für Erfurts Ruf als Garten- und Blumenstadt gelegt. Ihm verdankt unsere Stadt nicht nur bedeutende Fortschritte im Gartenbau, sondern auch einen bleibenden Teil ihrer Identität,“ sagte Oberbürgermeister Andreas Horn anlässlich der Ehrung.
Die Bepflanzung wurde bewusst auf drei Ringe abgestimmt, die sich harmonisch um das Denkmal legen: Ein ruhiges, vorrangig durch Strukturen wirksames Staudenbeet bildet den inneren Kreis. Es betont die Wirkung des schlichten Denkmals mit zurückhaltenden Farbakzenten im Frühjahr und Herbst. Im mittleren Bereich wurde ein Wechselflorbeet u. a. mit zierenden Kohlsorten, Artischocken, Puffbohnen und Amaranth angelegt – eine Hommage an Reicharts bedeutenden Beitrag zur Kulturpflanzenvielfalt. Der äußere Ring schafft mit Ziergräsern, Heuchera und winterblühenden Gehölzen eine optische Verbindung zur umgebenden Grünfläche.
„Die Fläche ist ein Beispiel dafür, wie historische Würdigung und zurückhaltende gärtnerische Gestaltung im städtischen Grün sinnvoll zusammenwirken können. Besonders herausfordernd war dabei die Lage inmitten der denkmalgeschützten Wallanlagen mit ihrem alten Baumbestand. Umso mehr freuen wir uns, dass es gelungen ist, die Maßnahme schonend und ohne Eingriffe in den wertvollen Altbestand umzusetzen,“ so Ricarda Schreeg, Leiterin des Garten- und Friedhofsamtes.
Ein besonderes Augenmerk galt deshalb der Rücksichtnahme auf die denkmalgeschützte Umgebung: Die Bauarbeiten erfolgten mit Kleingeräten, um den sensiblen Gehölzbestand zu schützen. Auch das Denkmal selbst war zuvor instandgesetzt worden: Nachdem es 2017 mit Graffiti beschmiert worden war, wurden bei der Reinigung erhebliche Schäden festgestellt. 2019 erfolgten umfangreiche Restaurierungsarbeiten, darunter die Schließung von Rissen und Fugen sowie partielle farbliche Retuschen.
Mit der neugestalteten Fläche setzt die Stadt ein dauerhaftes Zeichen für das Wirken Reicharts – als innovativer Wegbereiter moderner Gartenbaukultur und als prägende Persönlichkeit der Erfurter Geschichte. Zudem ist dieses Projekt ein Beitrag zum ersten Jahr der sogenannten Reichart-Dekade, während der die heutigen „Reicharts Erben“ auf das Leben und Wirken von Christian Reichart aufmerksam machen möchten.
Quelle: Pressemitteilungen der Landeshauptstadt Erfurt