Foto: Operation in Afrika/Dr. Schreiber

Ein Stück Leben zurückgeben

Chefarzt der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie, Dr. Martin Schreiber, MHBA,
operiert die Ärmsten der Welt

Rund 5600 Kilometer entfernt, an der Westafrikanischen Küste, liegt die Inselrepublik Sao
Tome. Rund 50 Prozent der Menschen leben hier an der Armutsgrenze. Den Chefarzt der
Plastischen und Ästhetischen Chirurgie im Helios Klinikum Erfurt, Dr. med. Martin Schreiber,
verschlägt es mehrmals im Jahr auf die Inseln – er operiert hier gemeinsam mit einem
interdisziplinären Team die Ärmsten der Armen. Innerhalb von 10 Tagen werden in Sao Tome
Krankheitsbilder wie akute und degenerative Handverletzungen, Verbrennungen sowie
Defekten nach Trauma und Tumore bei Kindern und Erwachsenen behandelt.
„Durch die exzellente Zusammenarbeit mit dem Klinik Hospital Ayres de Menezes und die
tatkräftige Unterstützung der Assistenzärztin vor Ort, gelang es, unsere Patientinnen und
Patienten in den engen Operationsplan einzupassen.“, schildert Dr. Schreiber seinen
Aufenthalt. Insgesamt wurden 18 stationäre Patient:innen im Alter zwischen 6 und 63 Jahren
in 36,5 Stunden reiner OP-Zeit behandelt.

Defekte Beatmungsgeräte und Stromausfälle

Besonders emotional wurde es, als die 13jährige Patientin Bernadina zum Chefarzt kam. Sie
litt an schweren Defektverletzungen im Gesicht – Grund dafür war eine Machete. Nach einer
mehrstündigen Operation konnte der Kleinen wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert
werden – ein großer Erfolg für das Team. Zusätzlich wurden 28 Patienten im Rahmen einer
eigens dafür eingerichtete plastisch-chirurgischen Spezialsprechstunde angesehen. Trotz
teilweise anspruchsvollen Rahmenbedingungen, wie defekte Beatmungsgeräte oder längerer
Stromausfälle, gelang es dem Team, die entsprechenden Operationen erfolgreich
durchzuführen.

Kooperation aus sechs deutschen Krankenhäusern

Die ambulante Nachsorge vor Ort wird von Dr. Leonilde Carvalho sichergestellt, ebenso ist Dr.
Schreiber telemedizinisch ständig involviert. Der Einsatz von Dr. Schreiber und seinem Team
konnte durch die internationale Kooperation mehrerer Kliniken und der hervorragenden
Unterstützung von Interplast und der gemeinnützigen Dr.-Stephan-Knabe-Stiftung realisiert
werden. Nach bereits zwei vorrangegangenen Einsätzen in Sao Tome besteht die Kooperation
nun aus insgesamt sechs deutschen Krankenhäusern in öffentliche und privater Trägerschaft.

 

Quelle: Helios Klinikum Erfurt