Foto: Gepardin Djehuti/Thüringer Zoopark Erfurt

Gepardin Djehuti ist gut in Erfurt angekommen

Am späten Dienstagnachmittag rollte der Zootransporter vor. An Bord nicht nur Mitarbeiter Uwe Meyer und zwei Kolleginnen aus der Tierpflege, sondern eine ganz besondere Bewohnerin des Thüringer Zooparks Erfurt: Unsere Gepardin Judy.
Am 6. Februar hatte Djehuti, genannt Judy, den Erfurter Zoopark temporär verlassen, um im Allwetterzoo Münster auf Kater Sambesi zu treffen. Ziel der Reise war es, dass Judy tragend zurückkehrt und Erfurt wieder aktiver Teil des Europäischen Erhaltungszucht-programms (EEP) wird, für Judy liegt seitens des EEP nämlich eine Zuchtempfehlung vor. Ursprünglich hatte der EEP-Zuchtbuchkoordinator mit dem Rostocker Kater Cash einen passenden Zuchtpartner ausfindig gemacht, allerdings hat es zwischen Judy und Cash einfach nicht gefunkt. Anders mit Sambesi, einem erfahrenen Kater.
Gepardenweibchen sind im Schnitt einmal monatlich rollig und nur in dieser Zeit zugänglich für einen Kater in ihrem Revier. Sofern die Paarung erfolgreich verläuft, werden nach einer Tragzeit von etwa 90 bis 95 Tagen ein bis fünf Jungtiere geboren. Judy war rollig, sie und Sambesi haben sich mehrfach gepaart, eine weitere Rolligkeit blieb aus. Es besteht also Hoffnung, dass Judy tragend ist.

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Foto: Mitarbeiter mit Transportbox/Thüringer Zoopark Erfurt

Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, wurden Innen- wie Außenanlage für eine potentielle Geburt vorbreitet, beispielsweise mit entsprechenden Wurfboxen. Während Judy am Dienstagabend nur den Innenbereich ihrer Anlage in Augenschein nehmen konnte, erkundete sie Mittwoch die Außenanlage. Ob und inwieweit die Reise nach Münster Früchte trägt, erfahren wir Mitte August.

Warum ist die Gepardenzucht wichtig?

Die Bedrohung der Geparde in ihrem natürlichen Lebensraum sowie ihre Zucht in Zoos sind zwei Aspekte, die eng miteinander verbunden sind und große Herausforderungen darstellen. In seinen Ursprungsgebieten hat der Gepard mit verschiedenen Bedrohungen zu kämpfen, die seinen Bestand gefährden: Dazu gehören der Verlust seines natürlichen Lebensraums durch die Ausbreitung menschlicher Siedlungen und die Umwandlung von Wildgebieten in landwirtschaftlich genutzte Flächen. Dies führt zu einer zunehmenden Fragmentierung seines Lebensraums, was seinerseits die natürliche Wanderung und den Austausch von Populationen erschwert. Zusätzlich ist der Gepard vielfach Opfer von Wilderei und dem illegalen Handel mit Tierprodukten. Die geringe genetische Vielfalt aufgrund von Inzucht in einigen Populationen verschärft die Situation zusätzlich.
Um den langfristigen Schutz der Geparde zu gewährleisten, spielen Zoos eine wichtige Rolle. Durch ihre Beteiligung an internationalen Erhaltungszuchtprogrammen tragen Zoologische Gärten zur genetischen Vielfalt und zum langfristigen Überleben der Art bei. Insgesamt ist die Zusammenarbeit zwischen Zoos, Naturschutzorganisationen und Regierungen entscheidend, um die Bedrohungen für Geparden in der Wildnis anzugehen, Tiere unter guten Bedingungen auszuwildern und gleichzeitig eine gesunde und nachhaltige Population in menschlicher Obhut zu erhalten.

Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt