Hochstedt Erfurt
Ortsteil mit seltenen Baumschmuck
Glanz vergangener Tage
Wer mit dem Pkw nach Hochstedt kommt, hat erst mal ein Problem: Es gibt scheinbar keine Parkplätze. Wir orientieren uns schließlich an schon parkenden Autos und stellen unseren Wagen halb auf Straße halb auf Bürgersteig hinter diesen ab. Hochstedt ist in seiner Struktur ein mittelalterliches Dorf geblieben.
Das erste Gebäude, welches im Dorf auffällt, ist das ehemalige Klostergut, welches nach der Säkularisierung Anfang des 19“ Jahrhunderts ein Kammergut wird und heute einen verfallenen Eindruck macht. Der Glanz vergangener Tage ist in Form von Wappen rechts und links des großen Tores noch zu erahnen.
Hochstedt sichert den Wohlstand der Stadt Erfurt
Weiter geht es zur Kirche. Diese brennt 1978 ab. Der Wiederaufbau erfolgt schon in den 1980“er Jahren allerdings in veränderter Form. Unverändert dagegen ist die Lage des Gotteshauses. Dieses befindet sich an einem Hang über dem Dorf.
Vorbei an alten Höfen erreichen wir das Waiddenkmal des Ortes. Hochstedt gehört im Mittelalter zu den zahlreichen Dörfern, welche die Handelsmetropole Erfurt mit dem begehrten Färberwaid versorgt. Die Pflanze sichert damals das Einkommen mehrerer Familien des Ortes. Wohl auch deshalb wird 2009 das Denkmal errichtet. Es besteht aus der Nachbildung eines Waid-Mühlsteins, wie er in den Waidmühlen des Dorfes zu jener Zeit verwendet wird und einer Tafel mit den Namen der Hochstedter Waidbauern aus der Zeit von 1492 bis 1510.
Schräg gegenüber beantwortet das Heimatmuseum viele Fragen, die sich beim Gang durch den Ort ergeben haben. Besonders solche, die den Waidanbau in Hochstedt betreffen. Interessant ist dieser Teil der Hochstedter Geschichte auch für die restlichen Erfurter: Dörfer wie Hochstedt sichern im Mittelalter den Wohlstand der Stadt Erfurt.
Kinder bemalen Gegenstände
Eine weitere Frage ergibt sich für den unkundigen Besucher vor dem Museum. An diesem Baum befinden sich Schuhe und andere Gegenstände:
Ein Anruf unserer Redaktion bei der Bäckerei Leidenroth in Hochstedt lüftet das Geheimnis des seltenen Baumschmucks. Die Bäckerin kennt sich mit den Gepflogenheiten im Dorf aus: Zum jährlichen Waidfest des Ortes schmücken und bemalen Kinder mit der Ortsbürgermeisterin Frau Palmowski Gegenstände. Diese werden dann an dem Baum aufgehängt und verbleiben dort für einige Zeit. Danke für die Auskunft!
Wer noch ein wenig die Gegend um das Dorf erkunden möchte, kann die Talsperre Vieselbach besuchen. Diese befindet sich im Norden von Hochstedt, einen ersten Eindruck können Sie sich hier verschaffen.