Foto: (v.l.n.r.):  Thomas Froitzheim, Dr. Carmen Hildebrandt, Christian Fothe/ ETMG, Michael Kremer

Zwei Jahrzehnte Erlebnisse, Engagement und regionale Zusammenarbeit erfahren

Er führt von Eisenach nach Altenburg auf rund 225 Kilometern vorbei an wunderschönen Städten und reizvollen Landschaften mit zahlreichen der schönsten Sehenswürdigkeiten Thüringens: der Radfernweg Thüringer Städtekette. Seit 20 Jahren setzt sich die gleichnamige Arbeitsgemeinschaft erfolgreich für die Entwicklung, Pflege und Vermarktung dieses beliebten Radfernweges ein. Ein Jubiläum, das am heutigen Tag von den an den Radfernweg angrenzenden Gebietskörperschaften im Kressepark Erfurt feierlich begangen wurde.
Die Arbeitsgemeinschaft Radfernweg Thüringer Städtekette wurde 2005 mit dem Ziel ins Leben gerufen, den Radfernweg durch Thüringens schönste Städte kontinuierlich auszubauen, zu beschildern und nachhaltig zu vermarkten. Seit dem Start ist sie organisatorisch bei der Erfurt Tourismus und Marketing GmbH (ETMG) angesiedelt und bringt Vertreter von sieben Städten und den angrenzenden Landkreisen zusammen. Die Mitglieder treffen sich mindestens zweimal jährlich, um Projekte und Marketingaktivitäten zu koordinieren, lokale Fragen der Radverkehrsförderung zu lösen und die Gesamtqualität der Route zu verbessern. Regelmäßige Frühjahrs- und Herbstbefahrungen dienen der kontinuierlichen Prüfung von Beschilderung, Wegbeschaffenheit und Segmentqualität.

Drei Orte mit UNESCO-Welterbestätten

Das Ganze ist ein Erfolgsmodell, dabei war der Anfang nicht ganz einfach, weiß Dr. Carmen Hildebrandt zu berichten. Sie war bis 2024 Geschäftsführerin der ETMG und von 2005 bis 2024 Leiterin der Arbeitsgemeinschaft. „Zu Beginn bestand der Radfernweg nur auf dem Papier, jedoch mit der hohen Verpflichtung, Teil des deutschlandweiten Radfernwegenetzes zu werden. Erstes gemeinsames Projekt der AG-Mitglieder war daher die durchgehende Beschilderung. Erst dann konnten wir unsere Marketingaktivitäten intensivieren.“ Das Thema Radfernweg war für die beteiligten Touristiker aller anliegenden Gebietskörperschaften ein völlig neues Projekt, ohne jegliche Erfahrung sowohl bei der Entwicklung der Infrastruktur als auch bei der Vermarktung. „Der Schlüssel für den Erfolg war, dass wir Touristiker von Beginn an die Verkehrsplaner der beteiligten Gebietskörperschaften mit im Boot hatten. Gemeinsam haben wir über all die Jahre intensiv und ausdauernd zusammengearbeitet, jeder hat seine Expertise eingebracht“, blickt sie auf die vergangenen zwei Jahrzehnte zurück.

Radweg Thueringer Staedtekette vor Eisenach web_erfurt

Foto: Der Radweg bei Eisenach/Archiv ich liebe Erfurt

Nicht weniger wichtig war der Aufbau eines gut funktionierenden Kooperationsnetzwerkes, welches in alle Richtungen aufgespannt ist: Hierzu gehören die Thüringer Tourismus GmbH, verschiedene Thüringer Ministerien, die Thüringer Aufbaubank und nicht zu vergessen die Partner der kreuzenden Radwege.
„Die Arbeitsgemeinschaft ist in ihrer Struktur einmalig in Deutschland“, sagt Christian Fothe, heutiger Geschäftsführer der ETMG und Leiter der Arbeitsgemeinschaft. Er ergänzt: „Eine weitere Besonderheit ist die Vielzahl an Städten, die in kurzer Distanz entlang des Radweges im wahrsten Sinne des Wortes erfahren werden können. Dabei verläuft der Radfernweg durch gleich drei Orte, die UNESCO-Welterbestätten zu bieten haben.“

Ideal für mehrtägige Radtouren

Ein besonderer Meilenstein der gemeinsamen Anstrengungen wurde im Januar 2025 erreicht: Auf der Tourismusmesse CMT in Stuttgart wurde der Radfernweg Thüringer Städtekette erstmals mit 3 Sternen vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e. V., kurz ADFC, ausgezeichnet. Die Sternevergabe gilt als in Deutschland anerkanntes Qualitätssiegel für Oberflächenzustand, Beschilderung, Infrastruktur und touristische Anbindung.
„Der beliebte Radfernweg hat touristische Strahlkraft und zieht heute Kultur- und Naturinteressierte aus Deutschland und den angrenzenden Ländern wie beispielsweise den Niederlanden an. Er wertet das Tourismusangebot in Thüringen deutlich auf und ist damit ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor“, unterstreicht Christian Fothe dessen Bedeutung.
Stolz auf das erreichte, ist der Blick der AG-Mitglieder gleichzeitig in die Zukunft gerichtet. Ziel ist es, die Qualität des Radfernweges weiter zu verbessern, um das Radfahrerlebnis noch komfortabler und sicherer zu gestalten, gerade auch im Hinblick auf die barrierefreie Nutzung für Fahrräder mit Kinderanhängern und Handbikes.
Über den Radweg Thüringer Städtekette
Der Radfernweg verbindet sieben bedeutende Thüringer Städte: Eisenach – Gotha – Erfurt – Weimar – Jena – Gera – Altenburg. Die abwechslungsreiche Route führt durch historische Zentren, vorbei an UNESCO-Welterbestätten, idyllischen Flusslandschaften und bietet ideale Bedingungen für mehrtägige Radtouren mit kulturellen, landschaftlichen und städtischen Highlights. Der Radfernweg ist als Teil der Deutschland-Route D4 (Mittelland-Route) national angebunden.

Quelle: Erfurt Tourismus und Marketing GmbH